Theo Feger gab Einblick in die Gepflogenheiten des 2700-Einwohner zählende Dorfs und stellte die Fürstenberger Tracht anhand eines Hochzeitspaars vor. Foto: Bea

Musiker treten in Festhalle auf / Höhepunkt ist "Bergknappentanz"

Oberwolfach (bea). Es ist der erste Schwarzwälder Brauchtumsabend am vergangenen Pfingstsonntag in der Festhalle gewesen. Die Trachtengruppe Oberwolfach hatte den Zuhörern das bodenbeständige Brauchtum der Gemeinde dargeboten.

In seiner Begrüßung gab Theo Feger, der durch das Programm führte, neben den Erläuterungen zum Brauchtum und der Vorstellung der Hochzeitstracht auch einen kleinen Einblick in das 2700 Einwohner zählende Oberwolfach mit seinen 80 Bauernhöfen. Er plädierte dafür, die Tradition der Fürstenberger Tracht weiterhin aufrecht zu erhalten und zu pflegen.

Den Abend begleitete Thomas Volk aus Schallstadt (bei Freiburg) am Akkordeon. Dabei konnte er auch mit seinen gesanglichen Solostücken überzeugen. Über den Köpfen der Zuschauer präsentierten "die Geisler" mit bekannten Melodien auf der Bühne ihr Können, wie vor 40 bis 50 Jahren die Ochsen- und Rossgespanne angetrieben wurden.

Viel Beifall erhielt auch die Kindergruppe "Klein" unter Leitung von Tina Dieterle, Lucia Nock und Victoria Schacher besonders mit dem "Lied über mich".

Zudem gab es an diesem Abend eine Premiere. Die Gruppe "Die zwai", Thomas Volk und Georg Zipf von der Trachtengruppe Schenkenzell, brillierten mit 22 Konzertglocken, zwei Oktaven und einer Akkordeonbegleitung. Erstmals war ein russisches Medley "Wenn die Sterne über der Wolga stehn" dabei, das Volk zusammengestellt und für Konzertglocken spielbar gemacht hatte.

Mit alten Utensilien ausgestattet, musizierte das Landwirtschaftsorchester in seiner Werktagstracht. Die "Dorfwischer" gingen etwas behäbiger mit dem Besentanz ans Werk. Die Kindergruppe "Groß" unter Leitung von Stefanie Heckhausen kamen unter anderem mit der Vogelhochzeit gut an.

Immer wieder Höhepunkt war der Zunfttanz der eigenen Bergleute, der "Bergknappentanz", der auf das 15. Jahrhundert hinweist, als es in der Blütezeit noch Erz- und Silbergruben mit 72 Stolleneingängen gab. So wurde kurzerhand die Bühne in ein kleines Bergwerk umgewandelt.

Beim Huttanz, früher ein Hochzeitstanz, allerdings nur den Männern vorbehalten, musste letztlich Geschicklichkeit bewiesen werden.

Am Schluss des Abends marschierten die Trachtengruppe und deren Kinder zum Finale auf. Der zahlreiche Beifall war ihr Lohn für den gelungenen über zweistündigen Auftritt.