Der Jahresabschluss des gemeindeeigenen Pflegeheims St. Luitgard fällt positiv aus. Auch potenzielle Bewerber, die die Einrichtung übernehmen möchten, bringen sich laut Bürgermeister Matthias Bauernfeind in Stellung. Foto: Steitz

Gemeinderat stellt Bilanz des Pflegeheims fest / Zukunft verheißt Gutes

Die Bilanz des Pflegeheims St. Luitgard ist positiv ausgefallen: Es wurde 2016 sogar ein kleines Plus laut Kämmerer Thomas Springmann erwirtschaftet.

Oberwolfach. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung diesen Jahresabschluss einstimmig festgestellt. Kaufinteressenten stehen dem Bürgermeister Matthias Bauernfeind zufolge schon in den Startlöchern.

Bezüglich des positiven Bilanzergebnisses schlug Ratsmitglied Roland Haas (FW) im Gremium vor, dass die Gemeinde die Einrichtung, auch wenn ein externer Bauherr und Betreiber sich um das Pflegeheim fortan annehmen wird, mit einem Sondervermögen, aufgebaut wird, um den Betrieb weiterhin zu unterstützen. Dies könnte aus dem jetzigen Gewinn gespeist werden.

Springmann betonte, dass dies möglich sei. Die Gemeinde könne eine zweckgebundene Sondereinlage bilden. Bauernfeind fand die Idee gut und unterstrich: "Wir werden das im Auge behalten".

Der Jahresgewinn speist sich aus 1,43 Millionen Euro Erträgen sowie Aufwendungen in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Diese Beträge werden unter anderem mit dem Verlustvortrag verrechnet. Auf die neue Rechnung werden daher 26 546,15 Euro übertragen. Auf der Passivseite des Jahresabschlusses befinden sich allein 201 782,73 Euro an Eigenkapital bei einer Bilanzsumme von 482 229,99 Euro.

Interessenten sind da

Bei den Personalkosten sei die Gemeinde unter dem Soll geblieben. Es habe lange Krankheitsausfälle gegeben, so Springmann. "Vor diesem Hintergrund können wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein, betonte er.

Rätin Erna Armbruster (FW) wollte wissen, wie es mit St. Luitgard nach der Ausschreibung weiter gehe. Bauernfeind erläuterte, dass zwei örtliche, regionale Träger sich gerade um die Bewerbungen kümmern würden.

"Einer ist fast fertig und kann bald abgeben", versprach Bauernfeind. Ein anderer großer, einheimischer Anbieter sei gerade am Planen. Mehrere Interessenten von außerhalb hätten sich gemeldet, bekannte er. In der ganzen Ortenau hätte es sich herumgesprochen. Auch seitens großer Wohlfahrtsverbände sei Interesse gezeigt worden.

Nur Notwendiges

Sie wünsche sich, hob Armbruster hervor, dass das Haus weiterhin eine "sehr wertige Einrichtung" bleibe. Sollte sich dies ändern, würde ihr das wehtun.

Bauernfeind erwiderte, dass das Vorhaben "steht und fällt mit den Akteuren". Auch wenn die Gemeinde weiterhin die Einrichtung betreiben und sogar bauen würde, wären Veränderungen vorhersehbar – abgesehen davon, dass die zukünftigen Herausforderungen und der Fachkräftemangel von der Gemeinde ohnehin nicht allein bewältigt werden könnte.

Die Belegungszahlen, die Armbruster bei der Präsentation gefehlt hatten, möchte Springmann noch nachreichen.

Zukünftig wird die Gemeinde nur noch das Nötigste machen unterstrich der Kämmerer. "Für kleinere Ersatzbeschaffungen wird Geld in die Hand genommen", sagte er. Aber im Großen und Ganzen wird auf den neuen Betreiber und dessen Pläne gewartet.

INFO

Personalkosten

Die Personalaufwendungen betrugen 2016 insgesamt 1,09 Millionen Euro. Damit wurden 47 204,49 Euro gespart. Gerade die Löhne und Sozialabgaben waren dabei hohe Posten.