Die Geehrten Josef Müller (von links nach rechts), Georg Dieterle, Bernhard Schrempp, Bernhard Karkoschka, Alfons Welle mit Martin Vollmer und Thomas Niebrügge. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder-Bote

Gewerkschaft: Acht Mitglieder für 25- sowie 60-jährige Zugehörigkeit geehrt / Erinnerung an die Anfangszeit

Mehrere Arbeitnehmer der Sachtleben Bergbau wurden für ihre treue Gewerkschaftszugehörigkeit geehrt. Sieben sind seit 25 Jahren dabei, einer sogar seit 60 Jahren.

Oberwolfach . Zur Ehrung treuer Mitglieder der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie war am Samstag hoher Besuch, der Gewerkschaftssekretär Thomas Niebrügge aus Karlsruhe, ins Gasthaus/Hotel "Walkenstein" nach Oberwolfach gekommen. Insgesamt dankte er acht Beschäftigen von Sachtleben Bergbau für ihre treue Mitgliedschaft zur Industriegewerkschaft.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Georg Dieterle, Friedbert Groß, Bernhard Karkoschka, Adam Krawiech, Franz Müller, Josef Müller und Bernhard Schrempp geehrt. Auf sogar 60 Jahre Zugehörigkeit kann der Arbeitnehmer Alfons Welle zurückblicken.

Als örtlicher Gewerkschaftsvertreter begrüßte Martin Vollmer den weitangereisten Gast und hieß Niebrügge im Wolftal willkommen.

Der Gewerkschaftssekretär wies darauf hin, dass er hier am südlichen Rand seines Zuständigkeitsbezirks leider nicht so oft präsent sein könnte, zumal Bergbau eben ein Industriezweig sei, den er zwar betreue, der leider aber nicht so häufig verbreitet sei.

Traditionell stellte Niebrügge sich mit dem bergmännischen "Glück Auf" vor, das aus den Kehlen der 22 Anwesenden mit sonorer Stimmgewalt erwidert wurde.

Eingangs informierte Niebrügge über die aktuellen Themen der Gewerkschaftsarbeit. Rückblickend auf das vergangene Jahr freue er sich, dass bei den Tarifverhandlungen eine Erhöhung des Monatslohns um 65 Euro erreicht werden konnte. Das sei deutlich mehr als beispielsweise als Monatsbeitrag für die Gewerkschaftsmitgliedschaft bezahlt werden müsste.

Diese Regelung gelte nun bis zum Sommer des laufenden Jahrs. Für die neuen Tarifverhandlungen wäre Niebrügge und das Gewerkschaftsteam für Anregungen seitens der Mitglieder dankbar.

Hingewiesen wurde in diesem Rahmen auch auf Veränderungen in der Altersfürsorge, die vor allem die jungen, neuen Mitglieder betreffen würden.

Niebrügge erzählte den Bergbau-Angestellten von den enormen Herausforderungen für die Gewerkschaft infolge der Schließung des großen Reifenwerks von Goodyear in Philippsburg. Dabei habe es Verluste von bis zu 890 Jobs gegeben. Hierbei gehe es vor allem darum, den betroffenen Ex-Mitarbeitern bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen zu helfen und so auch die gesamte wirtschaftlich schwer angeschlagene Region zu unterstützen.

Bevor Niebrügge den Oberwolfachern ihre Urkunden und Präsente übergab, erinnerte er kurz an die Zeit, als die zu Ehrenden 1991 sowie 1956 Mitglieder der Gewerkschaft geworden waren.

Dabei wurde sich so mancher der politischen und sozialen Veränderung in der doch beträchtlichen Zeitspanne bewusst. Insbesondere Alfons Welle, der inzwischen Rentner ist, hat einen gewaltigen Wandel miterlebt, der sowohl die Arbeitsverhältnisse als wie auch das politische Umfeld des täglichen Lebens betrifft.