Beim Brotbacken wurden 44 Brotlaibe versteigert. Elli Allgaier bemühte sich beim Verteilen, alle zufrieden zu stellen. Foto: Haas

Kulinarisches: Närrisches Brotbacken / Erzeugnisse des Historischen Backofens bringen Gebote zwischen 20 und 30 Euro

Das warme Frühlingswetter hat viele Gäste auf den Grünach gelockt. Pünktlich zum Anmarsch der Narrenmusik konnten "Kaib" Gerhard Schmider und Narrenrätin und Bäckerin Elli Allgaier 44 Brotlaibe aus dem historischen Backofen holen.

Oberwolfach. Bekanntlich hat das Backhäusle aus dem 18. Jahrhundert wohl als einziges in der ehemaligen Bergarbeitersiedlung bis in die Gegenwart überlebt, weil sich die ursprünglich sechs Besitzerfamilien schon vor mehr als einem halben Jahrhundert nie auf den Abbruch einigen konnten.

So haben sich die Narren zumindest einmal im Jahr über den inzwischen verstorbenen Anwohner "Pfüeti" Bernhard Schuler auf eine einmalige jährliche Nutzung des Backofens verständigt. Als Gegenleistung bemühen sie sich darum, das Häuschen in Stand zu halten. So wurde es bereits vor Jahren frisch ausgemauert und mit einem neuen Dach versehen.

Die lebendige Heimatpflege hat vor Kurzem durch das Engagement der Lempi-Hexen wieder ihren jährlichen Höhepunkt erreicht. Bei schönem Wetter konnte im Freien bewirtet werden. Trotz der warmen Temperaturen fanden die urige von Posthörnlewirt Friedbert Echle zubereitete "Brotsupp" mit einer hineingeschnittenen Bratwurst wieder viele Liebhaber.

Lauthals haben "Wago" Thomas Wachendorfer und "Bertschi" Albert Armbruster die Brote versteigert. Im Verlauf eines "Zwischenhochs" beim Steigern wurde für einen der insgesamt 44 Laibe sogar der Preis von 44 Euro erzielt. Auch die restlichen Laibe gingen "wie warme Semmeln" bei Geboten zwischen 20 und 30 Euro an die rundum fröhlich konkurrierenden Gäste. Narrenmutter Martina I. (rechts außen auf dem linken Bild) bemühte sich, alle zufrieden zu stellen. Mehrere Laibe wurden für die Kinder reserviert, die mit Appetit über die knusprige Brotrinde herfielen. Im Anschluss an das Backen brachten die Schnitzpuber in mehreren Darren ihre Apfelschnitze bei, um die Restwärme zu nutzen und den Brotvertilgern gleichsam ein Dessert zu servieren.

Dass alles so gut klappte, war neben Gerhard Schmider auch dem Anwohner Reiner Heitzmann zu verdanken. Sie hatten den Ofen bereits am Vortag und auch wieder am Vormittag kräftig mit großen Holzscheiten vor- und eingeheizt.

Von Zeit zu Zeit gehörig misslungene Versuche ermahnen immer wieder, bezüglich des Einheizens und Vorbereitens des originellen närrischen Events auf Grünach trotz des turbulenten Drumrums doch recht behutsam vorzugehen.