Südlich, im hinteren Bereich der beiden Häuser im "Litzengrund", soll nach dem Willen des Ortschaftsrats so schnell wie möglich ein dreigeschossiger Neubau entstehen. Foto: Bohnert-Seidel

Neubau mit drei Geschossen im "Litzengrund" findet Zustimmung

Oberweier (cbs). Der Oberweierer Ortschaftsrat ist das Thema Anschlussunterbringung von Flüchtlingen am Mittwochabend gezielt und mit kühlem Kopf angegangen. Tenor aus der Sitzung: "Wir brauchen Platz für die Flüchtlinge, also lasst uns keine wertvolle Zeit verlieren und bauen."

Offensichtlich ist das Vertrauen der Oberweierer in den Rat sehr groß, denn gerade mal ein Zuhörer kam. Dass an sozialem Wohnungsbau kein Weg vorbei führe steht für Ortsvorsteher Richard Haas zweifellos fest. Zur Alternative stehen als sofortiger Baugrund das künftige Neubaugebiet Kronert II in der Verlängerung zwischen der früheren Zimmerei Weschle und der alten Riedmühle sowie das Grundstück im Gewann Litzengrund, eine Fläche auf der sich bereits zwei Sechs-Familien-Gebäude befinden, zur Verfügung. Hier könnte ein drittes Gebäude, quer hinter den bereits bestehenden Komplexen entstehen. Das Grundstück befindet sich im Eigentum der Gemeinde Friesenheim.

"Oberweier will seinen Beitrag leisten für die Unterbringung von Flüchtlingen", erklärte Ortsvorsteher Haas. Gleichwohl gab er zu bedenken, dass sich im Ort bereits zwei riesige Häuser im sozialen Wohnungsbau befinden. Generell sehe er noch mehr jene Ortsteile in der Pflicht, die bis dato noch keinen Beitrag für sozialen Wohnungsbau geleistet hätten. Kein Okay gäbe es für einen 3,5-geschossigen Bau. Maximal drei Stockwerke, heißt hier die Empfehlung des Rates.

Obwohl Peter Rottler (SPD) den Standort "Kronert II" favorisiert hätte, trug er in allen Entscheidungen die Empfehlung des Rates mit. Achim Müller (CDU) erkennt aus Sicht des Sportvereins auch einen Gewinn in der Lage "Litzengrund". Die Kinder hätten einen kürzeren Weg auf den Fußballplatz. Alexander Weschle (CDU) sagte, solange sich am privaten Mietrecht nichts ändere, ließen jene Vermieter ihre Wohnungen leerstehen, die bislang schlechte Erfahrungen gemacht hätten. Richard Kopf (FW) forderte, die Verantwortung der Unterbringung auf alle Ortsteile zu verteilen.

Kämmerer Joachim Wagner erklärte, dass bereits acht Einzelpersonen das Haus "Sternenberg" in Friesenheim bezogen hätten. Die beiden bereits vorhandenen Gebäude "Litzengrund" in der Oberweierer Hauptstraße 69 und 71 stammten noch aus den frühen 90er-Jahren und befänden sich im Eigentum der Gemeinde. Ursprünglich seien sie mit Fördergeldern für den sozialen Wohnungsbau errichtet worden. Wenn es nach dem Oberweierer Rat ginge, könnte der Neubau bereits im Herbst bezogen werden. Wenn schon Eile geboten sei, dann solle sofort gehandelt werden.