Genossenschaft kratzt an der Zwölf-Millionen-Euro-Marke / 3,3 Millionen Liter Wein verkauft / Neue Linie geplant

Oberkirch (red/sad). Trotz geringerer Erntemenge und Weinknappheit haben die Oberkircher Winzer in den vergangenen zwei Jahren Geschichte geschrieben: Sie steigerten ihren Umsatz um 6,2 Prozent und schafften 2013/14 das Rekordergebnis von knappen zwölf Millionen Euro Umsatz. Das berichtete der Geschäftsführende Vorstand Markus Ell bei der Hauptversammlung in der Klingelberghalle Haslach. Verabschiedet wurde der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Franz Benz. Für ihn folgt Hubert Vogt.

"Wir haben im Vertrieb einen guten Job gemacht", resümierte Ell das gute Ergebnis. Mengenmäßig am Limit habe das Unternehmen dank der erlösoptimierten Vertriebssteuerung dennoch diesen deutlichen Umsatzsprung vollzogen. "Erlösoptimierte Vertriebsarbeit war oberstes Gebot." Mit einer Menge von 89 Kilogramm pro Ar war die Erntemenge im Herbst 2013 viel zu klein. Auch die Ernte 2014 brachte mit 106 Kilo nicht den erhofften Ertrag. "Diese Mengen haben uns in der Verkaufsreichweite keinen Millimeter nach vorne gebracht." Sie liegt über alle Rebsorten bei elf Verkaufsmonaten und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr erneut reduziert. Insgesamt sind 3,3 Millionen Liter Wein und Sekt verkauft worden.

Bedingt durch die kleinen Ernten habe die Genossenschaft auch Preisschwellen überschritten, "auch mit dem Bewusstsein, dass jede Preiserhöhung zunächst eine absatzhemmende Wirkung mit sich bringt", betonte Ell. Die Preiserhöhung vor allem bei wichtigen Eckartikeln verstärke zusätzlich den Absatzrückgang. "Wir hoffen, dass sich die Trendwende bald aufzeigt und wir im Sinne der Wertschöpfung belohnt werden." Durch die massive Bestandreduzierung musste erstmals das Traubengeld leicht reduziert werden. Dennoch rangiere Oberkirch damit im Ortenaukreis immer noch im oberen Viertel.

Nach wie vor ist der Oberkircher Sekt ein Renner. Die Umsatzerlöse für das prickelnde Getränk erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 37,7 Prozent. Eine weitere Erfolgsgeschichte ist die "Collection 0". Dabei legte vor allem der Rosé mit 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Neue Impulse will die Oberkircher Winzer eG mit einem Rivaner und Riesling setzen. Er soll die Frühlings- und Sommerweine ergänzen. Einen ganz neuen Weg will man mit der neuen Markenweinlinie "OK 51" gehen. "Dieses Konzept wird für Diskussionen sorgen, das ist auch so gewollt", kündigte Ell an. Sie soll in sehr moderner Aufmachung vor allem neue Zielgruppen ansprechen.

Eine positive Bilanz zog der Geschäftsführende Vorsitzende für die Kooperation mit dem Winzerkeller Hex vom Dasenstein in Kappelrodeck. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herbert Vollmer, reflektierte die Tätigkeit des Gremiums und trug das Ergebnis der Prüfung durch den Genossenschaftsverband vor. Auch er wertete die "Synergien mit Kappelrodeck als sehr positiv". Ein Dank galt allen Mitarbeitern. Als beispielhaft bezeichnete Vollmer die Leistung von Qualitätsmanager Frank Männle. Ihm sei es mit frühzeitiger Schulung und Beratung der Winzer gelungen, größeren Schaden durch die Kirschessigfliege abzuwenden.