Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle (SPD) zwischen Landtagskandidat Karl-Reiner Kopf (SPD, links) und dem Leiter der Altenpflegeschule Nonnenweier, Oliver Eisenbarth Foto: Weide Foto: Lahrer Zeitung

Gesetz für unterstützende Wohnformen, Teilhabe und Pflege (WTPG) vorgestellt

Nonnenweier (hw). Der SPD Ortsverein Schwanau-Meißenheim hatte zu einem Fachgespräch über alternative Wohnformen im Alter in das Diakonissenhaus in Nonnenweier eingeladen. Obwohl die Einladung sich an alle interessierten Bürger richtete, konnte der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Jonas Maurer, ausschließlich Fachleute, also Altenpflegerinnen und Altenpfleger in überwiegend leitenden Positionen begrüßen. Die Referentin des Abends, die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle (Wahlkreis Emmendingen), konnte sich so bei dem Einführungsvortrag über das 2014 geschaffene Wohn-, Teilhabe und Pflegegesetz (WTPG) relativ kurz halten.

Das Gesetz, so das Fazit der Abgeordneten, ist eine Antwort auf die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen und soll älteren und pflegebedürftigen Menschen ein Leben in Eigenverantwortung und Selbstbestimmung ermöglichen. Dies soll in Zusammenarbeit mit allen zuständigen Behörden durch die Einrichtung kleinerer Wohn- und Betreuungsangebote in selbst organisierten Wohngemeinschaften bis zu zwölf Personen und in der Verantwortung der Betroffenen erreicht werden.

Alternative zwischen häuslicher Pflege und Heimunterbringung

Es schafft somit die Voraussetzung für eine Alternative zwischen häuslicher Pflege und Heimunterbringung. In dem Gesetzeswerk, an dem die Abgeordnete mitgearbeitet hat, werden die gesetzlichen Voraussetzungen und praktischen Bedingungen geregelt.

Ausgiebig wurde anschließend über die neue Form der teils schon eingerichteten Wohngemeinschaften diskutiert. Vielen Fragen musste sich Wölfle stellen, wobei sie bei deren Beantwortung vom Leiter der Fachschule für Altenpflege in Nonnenweier, Oliver Eisenbarth, unterstützt wurde. Im Hinblick auf das erforderliche Personal und die Kosten für solche Einrichtungen wurden erhebliche Zweifel an der Verwirklichung gerade auf den Landgemeinden angemeldet. Dazu kritisierte Eisenbarth einige derzeitige Ausbildungskriterien, die viele jungen Menschen davon abhalten würden, diesen Beruf zu ergreifen.

Darüber müsse man Bedingungen schaffen, die das Vertrauensverhältnis zwischen Bewohnern und ihren Angehörigen verbessern, denn in dieser Hinsicht fühlen sich viele Pflegerinnen und Pfleger oft unter Druck gesetzt. "Das Gesetz kann zur Erleichterung der Arbeit dieser Berufsgruppe beitragen", führte Wölfle dazu aus. Unter der Voraussetzung, dass die Verwaltung aller Ebenen die entsprechenden personellen und materiellen Bedingungen schafft, wurde das Gesetz als ein Fortschritt in die richtige Richtung gesehen.