Nonnenweierer Bevölkerung äußert ihre Befürchtungen

Das ehemalige Volksbankgebäude wird zum Flüchtlingswohnhaus umgebaut. Mehrere Personen können im Gebäude eine Wohnung erhalten, auch in anderen Häusern leben künftig Flüchtlinge – allerdings nicht zur Begeisterung der Bevölkerung.

Nonnenweier. Es war eine emotionale Sitzung des Ortschaftsrats Nonnenweier, bei der die Zuhörer ungeachtet der Sitzungsregeln sich immer wieder zu Wort meldeten – auch nach der offiziellen Frageviertelstunde. Grund hierfür sei die Sorge, dass die Flüchtlinge, die künftig in das ehemalige Volksbankgebäude einziehen, Gewalt und Probleme ins Dorf bringen könnten. Auch die Nähe zur Schule und dem Kindergarten sei ein Grund der Bedenken für die Einwohner.

Ortsvorsteherin Dagmar Frenk betonte, dass sich die Verwaltung um eine dezentrale Unterbringung kümmere. So sollten in der Nonnenweierer Hauptstraße 14 Personen untergebracht werden – vier Frauen, ein Mann und neun Kinder. In der Altenpflegeschule lebt eine sechsköpfige Familie. Außerdem gibt es einen auf zwei Jahre befristeten Mietvertrag mit dem Diakonissenhaus, wo im Tagungshaus 26 Personen einziehen können.

Anfang 2018 könnten Räumlichkeiten bezugsfertig sein

Schon bald kommen die ersten sechs Flüchtlinge von der vorläufigen Unterbringung in die Anschlussunterbringung in das Tagungshaus. Fünf der Männer sind aus Allmannsweier. In der Folgewoche werden erneut vier Männer nach Nonnenweier kommen. "Insgesamt liegen der Gemeinde derzeit 12 Zuweisungen vor", erläuterte Frenk. Viele der Männer, die nach Nonnenweier kommen, würden bereits arbeiten. Für Herrn Nafez Soueid wird als Mitarbeiter der Gemeinde Schwanau ein Büro im Tagungshaus eingerichtet.

Wenn die Ausschreibungen fertig sind, kann bald mit dem Umbau des ehemaligen Volksbankgebäudes begonnen werden. Anfang kommenden Jahres könnten die Räumlichkeiten bezugsfertig sein und mit 24 bis 25 Personen belegt werden. Hier soll beim Landratsamt angestrebt werden, vorrangig Familien unterzubringen. Einzelpersonen sind vielmehr für das Tagungshaus oder andere Gebäude vorgesehen.

Die Sorgen der Anwohner wurden von den Ratsmitgliedern nicht mitgetragen. Gerd Ziegler betonte, dass die Flüchtlingsproblematik in der Gemeinde gut gemeistert würde und auch Carolin Markstahler wies die Sorge der Anwohnerin über die Kinder, die zwischen dunkelhäutigen Angst hätten, zurück. Die Kinder hätten mit der Hautfarbe anderer das geringste Problem, so Markstahler.

INFO

Das Gebäude

Seit Dezember 2016 war die Frage nach der weiteren Nutzung des Gebäudes akut. Die Volksbank hatte sich mit Hinweis auf das neue Center in Ottenheim und die geringen Nutzerzahlen in Nonnenweier zum Abschied aus dem Ort entschlossen. Die Gemeinde Schwanau kaufte das Gebäude mit dem Gedanken es für 400 000 Euro umzubauen damit es zur Unterbringung von Flüchtlingen dient.