Der Tag der offenen Bunkertür in Altenheim bot den Besuchern und Experten viel Gelegenheit zum Austausch. Erich Nagel (Zweiter von links) und Jessica Jäger (Dritte von links) im Fachgespräch mit anderen Besuchern. Foto: Bühler

Großer Andrang im Bunker "Emilie" in Altenheim / Tag der offenen Tür wieder ein voller Erfolg

Hunderte von Besuchern sind in den Museumsbunker "Emilie" in Altenheim gekommen. Zu sehen waren beim Tag der offenen Tür unter anderem original Gegenstände aus der Zeit des Dritten Reichs.

Altenheim. Michael Truttenbach, Vorsitzender des Vereins der den Museumsbunker betreibt, und sein Kollege Erich Nagel führten durch die Ausstellung. Begrüßt wurden die Besucher im Ulmenweg von historischen Fahrzeugen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges im Außenbereich des Museumsbunkers "Emilie".

Schon im Vorfeld, hatte Truttenbach, der den Bunker gepachtet hat, klar gemacht dass in der Schau kein Platz für Rechtsradikale ist. Die "Lahrer Zeitung" fragte nach, wie mit 32 Jahren ein doch recht junger Mann, darauf komme, einen Museumsbunker zu betreiben. "Ich habe bereits als Kind in Bunkern gespielt. Es war für mich fast wie ein Spielplatz. Ich war schon immer von Bunkern fasziniert", erklärte Truttenbach, der in Goldscheuer wohnt. Wie er und sein Kollege Nagel betonten, stehe der Museumsbunker auch für Gruppen, vor allem für Schulklassen zum Besuch bereit.

Wie die Besucher am Samstag erfuhren, habe der Bunker ab 1939 der Grenzwacht gedient. Ab 1942 sei der Bunker für die zivile Bevölkerung geöffnet geworden, erklärte Truttenbach. Zu den interessierten Besuchern gehörte etwa Jessica Jäger. Wie die junge Ichenheimerin erzählte, studiere sie Geschichte an der Hochschule in Karlsruhe. "Ich schreibe derzeit eine Hausarbeit über den Zweiten Weltkrieg, da hat es sich für mich angeboten, den Bunker zu besichtigen."

Eine Besucherin aus Dundenheim sagte: "Ich bin 1940 geboren. Ich erinnere mich wie es damals war, als ich als Kind in einem Bunker schlafen musste." Wie die zahlreichen Besucher, die am Samstag vor dem Eingang in Schlange standen, erfuhren, sei der Bunker einer der wenigen Bunker in Baden Württemberg, die es noch gäbe.

Die große Eingangstür stamme, wie Truttenbach berichtete, aus der Normandie aus einer Anlage, die bereits abgerissen worden sei. Stephan Duchilio, ein weiterer Besucher, meinte: "Obwohl ich aus Altenheim bin, habe ich es bisher noch nie geschafft, mir die Anlage anzuschauen. Als Kind habe ich allerdings einen Bunker in der Normandie angeschaut."

INFO

Platz für 100

> Während des Zweiten Weltkriegs bot der etwa 60 Quadratmeter große Bunker 80 bis 100 Menschen Schutz. Danach diente er unter anderem eine Zeit lang als Clubheim für die MC Biker. Bis der heute 32-jährige Michael Truttenbach darauf aufmerksam wurde. Seit November 2002 ist er Pächter der Anlage. Seit April sind er und seine Mitstreiter in einem Verein rund um den Bunker tätig.

> Keinen Tag der offenen Tür soll es nächstes Jahr geben. 2019 soll dann das 10-jährige Bestehen der Ausstellung gefeiert werden.