Die Angebote für Flüchtlinge, wie das Allerweltscafé in Dundenheim, waren Thema beim Treffen in Ichenheim. Archivfoto: cbs Foto: Lahrer Zeitung

Netzwerk Gastfreundschaft trifft sich in Neuried / 53 Plätze fehlen noch für kommendes Jahr

Einen Überblick auf vergangene Aktionen und Neuerungen in der Flüchtlingsarbeit hat es beim Infoabend des Netzwerks Gastfreundschaft in Neuried gegeben. Zwei Familien werden bald in das Wohnheim in Altenheim einziehen.

I chenheim. In der Flüchtlingsarbeit in Neuried tut sich einiges. Besonders in Dundenheim herrscht reges Treiben in der Aula der Schule, die als Unterkunft genutzt wird. Die Schlüsselübergabe an die Ehrenamtlichen soll nun mit einem Safe vereinfacht werden. Der Schlüssel wird hierin abgelegt und kann danach per Code abgeholt werden.

"Der Sprachunterricht tröpfelt momentan vor sich hin", sagte Stephanie Kopf, die für Koordination der Netzwerke in Neuried und Meißenheim zuständig ist. Nur wenige würden sich für Sprachkurse interessieren. Sie plant demnächst mit einem Dolmetscher in den Häusern die Dringlichkeit, die deutsche Sprache zu erlernen, zu verdeutlichen. Gestrichen wurde hingegen die Sprachförderklasse in der Meißenheimer Grundschule. Zu wenige Lehrer stünden zur Verfügung. Die Kinder gehen jetzt in ihren Heimatorten in die regulären Grundschulen.

Ein weiteres Thema war die Wohnsitzauflage. Diese Regelung wurde vom Bund zunächst auf das Land und von diesem auf die Kreise heruntergebrochen. Die Verwaltung hat die Regelung getroffen, dass die im Ortenaukreis registrierten Flüchtlinge auch im Ortenaukreis bleiben sollen, so Stephanie Kopf. Auch ein Wechsel der Wohnorte ist nicht so einfach, so appellierte sie an die Helfer, nicht einfach Wohnungen zu suchen, da die Städte die Möglichkeit hätten, die Flüchtlinge abzulehnen. "Aus diesem Grund sind auch Wohnungen in Neuried sehr willkommen", betonte Kopf.

Zum 1. Dezember wird das Haus in Altenheim belegt. "Es wird bunt", verspricht die Koordinatorin. Zwei Familien mit insgesamt elf Kindern sollen einziehen. Eine der Familien kommt aus Dundenheim, die andere aus Meißenheim.

Plätzchenbacken mit Realschülern steht an

Im Hinblick auf Nebenverdienste führte Stephanie Kopf aus, dass alle Verdienste gemeldet werden müssten, da diese sonst als Schwarzarbeit gewertet würden. Die Verdienste werden mit der Asylleistung verrechnet. Klaus Person von der Gemeinde Neuried erläuterte, dass bis Ende 2017 noch 79 Flüchtlinge in Neuried aufgenommen werden sollen. So fehlen für das kommende Jahr bislang 53 Plätze. Würde die Gemeinde alle aufnehmen, gebe es keinen Platz für Obdachlosenfälle, erläuterte Person. Daher wäre auch hier die Gemeinde über private Wohnungen für die Flüchtlinge dankbar.

Karin Geiser vom Netzwerk gab einen Überblick über die gemeinsamen Aktionen. Es wurde gemeinsam getöpfert und gebastelt. Bei der Kleiderkammer gab es geänderte Zuständigkeiten. Derzeit sind Renate Fischer und Ulli Armbruster verantwortlich. Die logopädische Behandlung für ein Flüchtlingskind wurde vom Migrationsamt abgelehnt, die katholische Pfarrgemeinde möchte diese Kosten für das Kind tragen. Auch über zukünftige Projekte wurde informiert. Als Nächstes stehe das Weihnachtsplätzchenbacken mit den Schülern der Realschule in Ichenheim an. Es soll am Montag, 19. Dezember, stattfinden.