Die neue Aussegnungshalle in Altenheim soll oval und im Innenraum mit hellem Weißtannenholz verkleidet werden. Sie soll 180 Trauergästen und etwaigen Chorsängern Platz bieten. Die Fassade ist nach ersten Entwürfen aus Kupfer, dies kann sich aber noch im Laufe des weiteren Verfahrens ändern. Foto: Visualisierung: Fischer Architekten

Detailplanung der Aussegnungshalle beginnt / Gremium stimmt Vertrag mit Büro Fischer zu

Die Pläne für die neue Aussegnungshalle in Altenheim nehmen langsam Gestalt an. Nach Jahren der Vorplanung wurde nun das Architektenbüro Fischer in Kehl mit der Planung beauftragt.

Neuried. "2010 sind wir zum Wettbewerb für den Neubau der Aussegnungshalle eingeladen worden", erklärte Michael Fischer bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch zur bisherigen Geschichte rund um die Aussegnungshalle. Damals sei die Planung zunächst nur gewesen das Vordach abzureißen. Mittlerweile seien die Vorplanungen aber schon sehr konkret geworden.

Der aktuellste Entwurf, der nun am Mittwoch präsentiert wurde, sieht neben dem Abriss des Vordachs die Sanierung der Toilettenanlagen und des Kühlbereichs im Altbau sowie einen Neubau mit 180 Sitzplätzen für Trauerfeiern vor. Der Bau soll oval sein. "Wir planen nicht oval, weil wir das unbedingt wollen", sagte Fischer. Vielmehr gehe es darum die Weg- und Blickbeziehungen zur Kirche und zum Friedhof zu verbessern und keine dunklen Ecken mehr zu haben. Außerdem sei die ovale Form wichtig, damit zwischen dem Neubau und den Kühlräumen im Altbau ein Werkhof eingerichtet werden könne, der auch mit Autos befahren werden kann.

Der Arbeitshof soll blickdicht sein. Für die Fassade und das Dach der neuen Halle hat Fischer Kupfer vorgesehen. "Wir sind sehr weit in Vorleistung gegangen. Allein um Kosten vorlegen zu können mussten wir von einem Material ausgehen", so der Architekt. Das könne aber alles natürlich im weiteren Verfahren noch geändert werden.

Mit der Kupferfassade würde die Aussegnungshalle 816 000 Euro und die Sanierung des Bestandsbaus 267 000 Euro kosten. Insgesamt käme man damit auf gut 1,08 Millionen Euro. Bürgermeister Jochen Fischer wies darauf hin, dass der Gemeinderat noch nicht über einen Baubeschluss entscheiden müsse. Es gehe lediglich darum, einen Vertrag mit dem Architektenbüro zu unterzeichnen. Diese seien in Vorleistung gegangen, aber die Pläne könnten noch im weiteren Verlauf geändert werden.

Altenheims Ortsvorsteher Jochen Strosack (FW) meldete sich auch zu Wort. Er erzählte, dass sich bereits 2008 unter seinem Vorgänger Gedanken zur Aussegnungshalle gemacht wurden. 2009/10 habe man sich dann näher damit beschäftig und 2010 dann den Wettbewerb ausgeschrieben. Seither sei das Projekt wegen anderer Aufgaben immer wieder nach hinten geschoben worden. "Vielen Dank für Ihre Geduld", sagte Strosack in Richtung des Architekten.

Hans-Jörg Hosch (UL) erklärte dass das bisherige Verfahren aus seiner Sicht sehr intransparent abgelaufen sei, weil sich hauptsächlich der Ortschaftsrat in Altenheim damit befasst habe. "Aber ich sehe auch die Notwendigkeit, dass es jetzt voran geht", so Hosch. Er fragte, ob angesichts der Kosten von 1,1 Millionen Euro nicht auch ein kompletter Neubau möglich wäre. Strosack erwiderte, dass die Mitbewerber das seinerzeit so vorgesehen hatte und alle deutlich teurer waren als das Büro Fischer. Zudem "hängen an der Kapelle Emotionen dran".

Hans Mild (FW) sagte: "1,2 Millionen Euro sind im Haushalt für das Projekt vorgesehen und da ist es verlockend für Architekten das auch auszureizen. Ich wäre aber dafür, dass die Millionen-Grenze nicht überschritten wird." Auf Hoschs Antrag wurde die Einrichtung einer Baukommission beschlossen. Ebenso einstimmig sprach sich das Gremium für die Unterzeichnung des Vertrags mit dem Büro Fischer aus Kehl aus.

INFO

Helles Holz

Die Aussegnungshalle soll innen mit Weißtannenholz verkleidet werden. Natürliches Licht soll laut Planung durch ein Lichtband an der Decke und eine kleine Glasfront hinter dem Bereich, wo später einmal der Sarg stehen soll, in die Räumlichkeiten fließen. Rund 180 Sitzplätze sollen zur Verfügung stehen. Außen soll die neue Halle mit oxidiertem Kupfer verkleidet werden. Als Dach wurde ein Pultdach gewählt. Die Raumhöhe soll zwischen 4,50 und 5 Metern werden.