Gemeindemitglieder haben im August für den neuen Anstrich der sanierten Kapelle gesorgt. Foto: Fink

Historisches Gebäude in Ichenheim komplett saniert / Fest mit Gottesdienst am Samstag

Die Sanierung der 281 Jahre alten Marienkapelle in der Ichenheimer Heerstraße ist abgeschlossen. Mit einem großen Fest soll das Gebäude am Samstag, 16. September, nun wieder eingeweiht werden.

Ichenheim. Im August haben Gemeindemitglieder in Eigenregie die Außenfassade der Kapelle mit viel Freude und Spaß neu gestrichen. Unterstützt wurden sie dabei von den umliegenden Nachbarn, die mit Vesper, Getränken, Eis und Sekt. Damit wurde nach Abschluss auch auf das gelungene Werk angestoßen.

Die Kapelle wurde 1736 auf den Grundmauern einer im Dreißigjährigen Krieg verbrannten Kapelle errichtet, so Winfried Wendle vom Gemeindeteam. Die Inschrift auf der Stifterplatte im Innenraum belege es: "Dise Cappel welche zur zeiten Lutheri in grund zerstöhrt und biß auff diese Zeit unerbawet verblibe, erbawet wider auß Eigenkosten zu Ehre der schmertzhavteb Mutter Gottes und Jungfrau Mariae von Her Sigmund Emele Bürger in Ichenheim gebürt(ig) zu Gengenbach und seine Ehefraw Ana Regina Mühlerin gebohren zue Weingarte. 1736", ist dort zu lesen. Bis 1919 war das Kirchlein im Besitz der Familie des Erbauers Sigmund Emele. Der letzte Erbe hat es der Katholischen Kirche vermacht, der es bis heute gehört. Im Lauf der Zeit wurde der Innenraum immer wieder renoviert, zum Teil wenig fachmännisch. Zuletzt wurde 1982 eine kunstharzhaltige Farbe verwendet, "dann war’s richtig dicht", so Wendle.

Elf Farbschichten wurden vorsichtig abgetragen

Für die aktuelle Sanierung haben drei Restauratoren der Offenburger Firma Bernhard Wink von Mai bis August mit Spachteln elf Farbschichten vorsichtig abgetragen. Als der Lack ab war, wurde der Sockel neu verputzt und der Kirchenraum mit ockerfarbener Kalktünche gestrichen – was der ursprünglichen Farbschicht der Kapelle entsprach. Fresken wurden keine gefunden. Insgesamt wirkt der Innenraum nun so, wie er wohl ursprünglich gewesen sein muss: hell, heiter, schlicht, ein Rückzugsort mitten im Dorf.

Neben dem Innenraum wurden auch Holztür, Scharniere und die Sandsteineinfassung restauriert. In Eigenleistung strichen Gemeindemitglieder die Fassade: "Das war eine schöne Aktion", so Wendle. Bis zur Einweihung am 16. September sollen die Kirchenbänke stehen, die die Zimmerei Bläsi aus alten Kirchenbänken der Ichenheimer Kirche fertigt. Zimmermeister Ferdinand Bläsi hat ebenfalls eine Verbindung zur Kapelle. Er wurde dort getauft, so Wendle.

INFO

Feier mit Pfarrer

Die Einweihungsfeier beginnt bei der Kapelle, Höhe Heerstraße 46, am Samstag, 16. September, um 15 Uhr mit Kaffee und Kuchen und der Gelegenheit, die Kapelle zu besichtigen. Um 17 Uhr hält Pfarrer Emerich Sumser einen Gottesdienst, begleitet vom Chor "Joy and Hope". Danach gibt es Flammenkuchen und Getränke sowie Musik zur Unterhaltung.