Eckig mit viel Glas: Der aktuelle Entwurf des Forums am Rhein in Neuried Visualisierung: Grossmann Architekten Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Architekt Grossmann bekommt grünes Licht für das "Europäische Forum am Rhein Neuried"

Seit 2009 plant Architekt und Investor Jürgen Grossmann das "Forum am Rhein". Nun hat der Gemeinderat grünes Licht für das Gebäude an der deutsch-französischen Grenze gegeben – mit einer Änderung.

Neuried. Erst kantig, dann abgerundet, dann wieder mit Ecken: Das Gesicht des Forums am Rhein hat sich in der langen Planungsphase verändert. Wie das Gebäude, das nahe der Pflimlin-Brücke entstehen wird, nach den aktuellen Planungen aussehen und was es bieten soll, stellte Grossmann in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend vor.

Demnach werden die Besucher an dem modernen, dreistöckigen Bau rund 260 PKW-Parkplätze finden. Über die erste Ebene gelangen sie in die Lobby, an die sich die Marktpassage mit Café, Bäckerei, Restaurant und Läden mit regionalen Produkten beider Länder anschließt. Auch Informationen für Touristen sollen dort zu finden sein. Im Untergeschoss sollen ein Theatersaal und ein Gastronomiebetrieb entstehen. Ein Restaurant und Büroräume sind für das zweite Obergeschoss geplant. "Die Chance, dass das mein Büro wird, liegt bei ungefähr 99 Prozent", sagte Grossmann bei der Vorstellung. Im Obergeschoss soll eine Wohnung für die Mitarbeiter des Forums entstehen, teilte Grossmann gestern auf Nachfrage mit. Alle drei Etagen sollen Terrassen erhalten, die einen Blick auf den Rhein bieten, "sicherlich der schönste in der ganzen Ortenau", warb der Architekt bei der Vorstellung.

Gemeinde fordert Zusatz "Neuried" im Namen

Bevor es zur Abstimmung kam, hatte Bürgermeisterstellvertreter Peter Heuken noch einen Wunsch: Der Name des Gebäudes sollte den Zusatz "Neuried" tragen, damit klar sei, wo es sich befinde.

Grossmann wirkte ob dieses Wunsches nicht gerade begeistert, sagte aber zu. So wird das Gebäude nun also "Europäisches Forum am Rhein Neuried" heißen. Auf Anfrage sagte der Architekt gestern, der Name werde zwar "irgendwann sperrig". Dennoch könne er die Änderung nachvollziehen, da das Gebäude auf Neurieder Gemarkung liege. Zudem sei das Projekt in der Öffentlichkeit eher der Stadt Kehl zugerechnet worden, die es aber verhindern wollte. Generell habe der Name aber keine Auswirkungen auf den Erfolg des Projekts, ist sich Grossmann sicher. Er rechnet an guten Tagen mit bis zu 1500 Besuchern. Zu den geplanten Kosten wollte er indes noch keine Stellung nehmen.

Bereits in der Ortschaftsratssitzung im Februar 2015 ging es um die LKW-Stellplätze, die auf dem Grundstück wegfallen würden. Am Mittwochabend fragte Friedhelm Tscherter nach, wo die derzeit dort parkenden Lastwagen künftig bleiben sollen. Laut Planer Grossmann werde sich das automatisch ergeben, sobald das Gebäude steht. "Sonst würde ich ein Schild oder eine Höhenbegrenzung aufstellen", sagte er. Hans-Jörg Hosch sprach Fahrradstellplätze am Gebäude an. Hier würden die Vorgaben eingehalten, entgegnete Grossmann knapp. Auch ein Anschluss an den Nahverkehr sei zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Wann das sei, stehe aber noch nicht fest. Jochen Strosack konnte seine Freude über das Projekt nicht verbergen und lobte Grossmann wegen seines Durchhaltevermögens als "Marathonläufer".

Nachdem der Rat das Großvorhaben einstimmig abgesegnet hatte, sagte Grossmann, dass er hoffe, noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen zu können. "Ab da brauche ich zwei Jahre."