So sehen Sieger aus: Das Modell von Kopf Architekten aus Offenburg hat die Preisjury am meisten überzeugt. Es setzte sich bei den Planungen für den neuen Kindergarten in Ichenheim gegen vier Mitbewerber durch. Foto: Kopf Architekten

Gebühren in Neuried steigen um acht Prozent / Erster Entwurf für neue Einrichtung in Ichenheim

Für Eltern mit jungen Kindern in Neuried ändert sich in nächster Zeit einiges: Die Kitagebühren steigen um acht Prozent und der Neubau in Ichenheim nimmt langsam konkrete Formen an.

Neuried. "Acht Prozent Erhöhung sind nicht gerade moderat". Gleich zu Beginn der Gemeinderatssitzung in Schutterzell hatte sich Corinna Link vom Elternbeirat der Kindertagesstätte Regenbogen in Altenheim zu Wort gemeldet. Die Erhöhung der Kita-Gebühren um durchschnittlich acht Prozent trieb sie um.

Außerdem stellte sie an das Gremium und die Verwaltungsvertreter die Frage, warum die Erhöhung gleich auf zwei Jahre festgesetzt wurde und nicht nur für eins. Link bemängelte auch, dass die Elternvertreter und Kitaleiter nicht vorher miteinbezogen worden sind. Bürgermeister Jochen Fischer beschwichtigte, dass noch eine Sitzung mit Elternvertretern und Kita-Leitungen anstehe. Mit der Erhöhung halte man sich an die gemeinsam von Gemeindetag und Kirchenvertretern ausgearbeiteten Vorschläge. Man gebe lediglich die Tariferhöhung für Erzieher an die Eltern weiter.

"Dass wir die Sätze für zwei Jahre festlegen, ist üblich, nur im vergangenen Jahr gab es da eine Ausnahme wegen der laufenden Tarifverhandlungen", so Fischer. So könnten Eltern auch besser planen. Fischer zeigte sich zuversichtlich, dass die Erhöhung auch die Zustimmung der Kita-Leiter finden wird. Ziel sei es, langfristig 20 Prozent der Kosten über Beiträge zu decken. Aktuell befinde man sich in Neuried bei 15 Prozent, bestätigte Hauptamtsleiter Josef Lieb dem Gremium.

Link verwies darauf, dass die Erhöhung im konkreten Fall 28 Euro Mehrkosten im Montag und gut 300 Euro mehr pro Jahr bedeuten. Sie fragte, ob denn auch Kostensenkungen möglich seien. Fischer wollte den Beratungen im Gemeinderat nicht vorgreifen und sagte, dass dies auch möglich sei.

Bester Entwurf für Kita kommt aus Offenburg

Bei der Beratung erklärte Lieb dann, dass bisher keine negativen Rückmeldungen zur geplanten Erhöhung von den Kitas gekommen seien. Fischer konkretisierte, dass die Erhöhung sich aus der Empfehlung des Gemeindetags plus einem Prozentpunkt zusammensetze. Dies werde gemacht, um langfristig das Ziel von 20 Prozent zu erreichen. Die Räte votierten einstimmig für die Erhöhung.

Weil der katholische Kindergarten St. Nikolaus in Ichenheim sanierungsberdürftig ist, hatte sich der Gemeindereat bereits vergangenes Jahr für einen Neubau auf dem Grundstück, auf dem früher die Riedsporthalle stand, ausgesprochen. Jetzt hat eine Jury Fachleuten und lokalen Vertretern die Gewinner des Planungswettbewerbs dazu gekürt. Fünf Architekturbüros hatten ihr Konzept für den neuen Kindergarten eingereicht.

Gewonnen hat das Büro Kopf Architekten aus Offenburg. Die Preisjury lobt den klar strukturierten Baukörper in ihrer Beurteilung. Anders als die Konkurrenten hatte sich Kopf Architekten für einen eingliedrigen Baukörper entschieden. Jochen Strosack (FW) sprach sich dafür aus, dass man der Empfehlung des Bewertungsgremiums folgen solle. Er merkte allerdings an, dass dabei auch die Kosten zu beachten seien.

Fischer erklärte, dass diese sich wie im Vorfeld festgelegt zwischen 2500 und 3000 Euro pro Quadratmeter belaufen würden. "Da der Siegerentwurf aber ein einzelner Baukörper ist, sollten die Kosten eher am unteren Ende der Spanne liegen." Der Gemeinderat folgte der Empfehlung der Jury. Es sollen auch Gespräche mit den anderen beiden Preisträgern von "Element-5" aus Karlsruhe und von YM-Architekten aus Schutterwald geführt werden.

INFO

Vorgeschichte

Der Ichenheimer Kindergarten beschäftigt den Gemeinderat schon länger. Zunächst musste im vergangenen Jahr geklärt werden, ob der bestehende Kindergarten St. Nikolaus saniert oder doch lieber gleich neu gebaut werden soll. Wegen hoher Kosten und der schwierigen Machbarkeit wurde eine Sanierung des bestehenden Gebäudes abgelehnt. Es folgte die Standortsuche. Mit dem Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Riedsporthalle wird dann jeder Kindergarten in Neuried, was das Gebäude anbelangt, in den Händen der Kommune sein. Träger soll jedoch wieder die katholische Pfarrgemeinde sein.