Volker Heitz vom Landwirtschaftsamt (links) informiert über Pflanzenschutz und Erträge. Foto: Fink

Maistag: Landwirte haben mit wechselhaftem Wetter zu kämpfen / Auch Schädlinge Thema

Das wechselhafte Wetter verlangt den Maisbauern in der Region einiges ab. Doch trotz eines recht feuchten Frühsommers erwarten sie ordentliche Qualität und Erträge.

Neuried. Zum Maisfeldtag von DuPont Pioneer auf dem Betrieb Harald Walter in Neuried sind in diesem Jahr zahlreiche Interessierte gekommen. Vorgestellt wurden dabei bekannten und bewährte, aber auch neue Sorten, deren Wachstum unter den wechselnden und zum Teil extremen Bedingungen begutachtet werden konnten.

Das Demonstrationsfeld in Neuried gehört zum Versuchsnetz der Firma. Nach der Ernte wird der Ertrag zusammen mit zahlreichen anderen Versuchsfeldern verrechnet. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die standortgerechte Sortenwahl und stoßen bei den Landwirten auf reges Interesse. Bevor der Fachberater von DuPont Pioneer, Herold Welte, die einzelnen Maissorten in Verbindung mit Anbauhinweisen vorgestellt hatte, gab Volker Heitz vom Landwirtschaftsamt Offenburg einen Überblick über die Situation beim Pflanzenschutz. Im Herbizideinsatz funktionierte der Vorauflauf aufgrund der durchweg vorhandenen Bodenfeuchte sehr gut. Maßnahmen im Nachauflauf hingegen seien wegen regelmäßiger Niederschläge schwierig zu terminieren gewesen und konnten daher oftmals nicht pünktlich angegangen werden. Bei den tierischen Schädlingen ist der Maiszünslerbefall vergleichsweise schwach. Beim Maiswurzelbohrer konnte Heitz für die Ortenau erfreulicherweise einen leichten Rückgang der Käferfänge vermelden. Eine deutliche Zunahme des Maiswurzelbohrers in den südlichen Regionen sei festzustellen. Als wichtigste, einfachste und effektivste Bekämpfungsmaßnahme zu seiner Eindämmung sei die Einhaltung einer Fruchtfolge, bei der maximal zweimal Mais in drei Jahren angepflanzt wird.

Die dunkelroten Blattspitzen, vor allem am Rand der Maisschläge, deuten auf einen Befall mit dem Gelbverzwergungsvirus hin. Blattläuse infizieren sich hier erneut mit dem Virus und übertragen es dann im Herbst auf die neu angesäten Getreidebestände. Der Mais selbst wird dabei nicht geschädigt.

Historisch früheste Aussaat in diesem Jahr

Pflanzenproduktionsberater Helmut Häs, ebenfalls vom Landwirtschaftsamt Offenburg, gab ganz aktuelle Hinweise zum Vegetationsstand des Maises. Die Witterungsextreme zwischen den Jahren zeigte Häs damit auf, dass an dem von ihm betreuten zentralen Versuchsfeld in Mahlberg-Orschweier im Vorjahr die historisch früheste Maisaussaat stattfand, in diesem Jahr hingegen die historisch späteste. Die Witterungsextreme innerhalb des laufenden Jahres verdeutlichte er damit, dass bis einschließlich Juni in jedem Monat überdurchschnittliche Niederschlagsmengen fielen, und nur einmal fünf zusammenhängende Tage ohne Niederschlag gezählt werden konnten.

Bei der sogenannten Wärmesumme liege die Region Ende August bei rund 1500 Grad. Dies bedeutet im Vergleich zum Extremjahr 2015 einen Rückstand von in etwa zweieinhalb Wochen, im langjährigen Durchschnitt liege man damit aber im Trend. Bei der momentan trockenen und sehr warmen Witterungsphase holen die Bestände weiter auf. Teilweise seien aber schon deutliche Trockenschäden und Notreife zu beobachten und die Bestände differenzieren sehr stark. Mit Blick auf die weit unterdurchschnittliche Getreideernte rechnet er bezüglich Menge und Qualität aber mit einer ordentlichen Körnermaisernte.