30 Künstler aus Neuried präsentieren Werke zum Thema "Liebe"
Altenheim (cbs). In den Fensternischen der Friedenskirche stehen Kerzen, deren Licht nur ganz leicht, wie ein sanftes Streicheln, nach draußen flackert. Dort zwischen Kerzen stehen Schriftformen, die erst beim zweiten Blick manchem Betrachter den Schriftzug "Liebe" in englisch, französisch oder maori offenbaren.
Der Arbeitskreis "Kultur in der Kirche" aus Neuried präsentiert Kunst zum Thema Liebe. Künstler aus den Neurieder Ortschaften haben sich mit dem Motto in unterschiedlichen Aspekten auseinander gesetzt. Zuweilen steht der Liebesgedanke unter den Skulpturen oder Bildern. Die gut 30 Künstler fertigten gemeinsam ein Kaleidoskop unterschiedlicher Stilelemente und fanden sich alle am Ende in dem Thema Liebe vereint. "Küss mich ich bin ein Prinz", den Titel unter Karin Mattes witziger Skulptur eines Froschkönigs in Alltagskleidung, hätte es zur Erklärung nicht gebraucht.
Schau kann sonntags und an Feiertagen besichtigt werden
In Kombination mit dem historischen Kirchenfenster und dem eher düster dreinblickenden Apostel wirkt der Froschkönig als Lichtblick, ohne ins Groteske zu verfallen.
Langsam schreitet Anna Walter aus Altenheim die Kirchenwände ab. "Es sind wirklich schöne Bilder", sagt die Seniorin, die gut mit ihrem Rollator zu Fuß ist. Gleich neben dem Hauptportal hinter dem Windfang hängt das Acrylgemälde "Nächstenliebe" von Birgit Hug. "Starke und schöne Bilder", kommentiert die Altenheimerin. Irgendwie sprechen die Künstler mit ihren Werken den Besuchern aus dem Herzen. Einige Besucher bleiben auf dem Stuhl sitzen, unterhalten sich über die Bilder und schweifen ab.
Eine kleine Verfremdung erreicht der Holzkünstler Dierk Knechtel mit seiner Skulptur "Herztreffer". Jenseits jeglicher romantischer Gefühle positioniert sich diese tiefrote Skulptur, einem echten Herz mit Klappen und Aorta angelehnt, und mit einem leuchtend goldenen Pfeil.
Die Ausstellung in Altenheim besticht durch die Unterschiedlichkeit von Kunst und der individuellen Herangehensweise an die Liebe. Von der Collage über Fotografie, Keramik, Holz, Acryl auf Leinwand – irgendwie vermitteln die Künstler mit ihren Werken einen klaren Blick auf die unterschiedlichen Sichtweisen der Liebe. Wen Amors Pfeil im Stich lässt, der konzentriert sich vielleicht etwas mehr auf die Nächstenliebe, Gottesliebe oder Heimatliebe. Geliebt wird immer, ganz gleich in welcher Form.
Die Ausstellung "Liebe" ist bis einschließlich Sonntag, 8. Januar 2017, zu besichtigen. Öffnungszeiten sind an Sonn- und Feiertagen, jeweils von 11 bis 17 Uhr. Nach telefonischer Anmeldung können Sondertermine für Familien oder Gruppen vereinbart werden bei Alfred Wetzel unter Telefon 07807/5 63.
