Das Radteam "Heimat" startete als Erstes auf die 37,2 Kilometer lange Strecke durch die fünf Neurieder Ortsteile. Foto: Fink

Strecke verbindet Neurieder Ortsteile / 13 landwirtschaftliche Betriebe werden vorgestellt

Der "Bure-Radweg" ist am Sonntag feierlich eröffnet worden. Die Strecke führt durch alle fünf Neurieder Ortsteile und vorbei an 13 landwirtschaftlichen Betrieben, die auf Schautafeln am Wegrand ebenso vorgestellt werden wie ihre Erzeugnisse.

Neuried. Die Eröffnungsfeier des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV), Ortsverein Neuried, in der Herbert-Adam-Halle in Altenheim stieß auf großes Interesse. Bevor David Mild, Vorsitzender des BLHV-Ortsvereins, das Angebot aber erläuterte, nahm das Radteam "Heimat" die 37,2 Kilometer lange Strecke um 10 Uhr als erste Radler in Angriff.

Man sei froh, dass man das in zwei Jahren erarbeitete Projekt nun eröffnen könne, so Mild. Auf dem "Bure-Radweg" könnten Radler nicht nur Neuried kennenlernen, sondern auch die vielseitige Landwirtschaft und die abwechslungsreiche Kulturlandschaft, die durch den Anbau von Obst, Gemüse und Feldfrüchten sowie die Tierhaltung geprägt sei. Spannende Einblicke in die regionale Landwirtschaft sollen ausführliche Informationstafeln zu den Erzeugern und ihren Feldern gewähren. Die flache Strecke eigne sich aber auch ansonsten ideal als Tagestour.

Neurieds Bürgermeister Jochen Fischer griff den Slogan "Natürlich Neuried" auf, der in der Gemeinde gelebt werde. Er finde es toll, wie sich die Landwirtschaft in ihrer Vielfalt präsentiere.

Martin Schreiner, der im Landratsamt Dezernent für den ländlichen Raum ist und die Grüße von Landrat Frank Scherer überbrachte, zeigte sich ebenfalls beeindruckt von dem Projekt. "Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein", zitierte er den deutschen Industriellen und Politiker Philipp Rosenthal. In Neuried arbeiteten viele unternehmerisch geprägte und somit erfolgreiche Landwirte mit sehr guter fachlicher Ausbildung, erläuterte Schreiner. Sie seien nicht nur kreativ, sondern hätten erkannt, dass viele Weiterentwicklungen über Kooperationen besser umgesetzt werden könnten.

Auch sei in Neuried ein großes Engagement für den Tourismus zu spüren, sagte der Dezernent. Beide Bereiche hätten sich zusammengetan – und so einen starken Partner gewonnen. So ergänze der "Bure-Radweg" nun die 30 vorhandenen Themenradwege im Ortenaukreis und bringe zudem einen ganz neuen Aspekt ein. Mit ihm könnten aktive Landwirte exzellentes Marketing betreiben.

Landratsamt kann sich ein kreisweites Konzept vorstellen

Bisherige Veranstaltungen wie die "Gläserne Produktion" fänden an einem oder zwei Tagen im Jahr statt. Über den Radweg werde die Landwirtschaft dagegen das ganze Jahr beworben – zumal er Verbrauchern nicht nur den Sinn der Landwirtschaft nahebringe. Das Konzept trage der boomenden Freizeitaktivität Radfahren Rechnung und erreiche so Familien aus nah und fern, die ansonsten mit der Landwirtschaft wenig zu tun hätten. Der Ortenaukreis könne sich künftig ein gemeinsames kreisweites Konzept für Hofladenwege vorstellen.

Der Leistung der jungen Mannschaft des BLHV-Ortsvereins zollte auch BLHV-Vizepräsident Karl Silberer Respekt. Es sei ein weiter Weg von der Idee bis zur Umsetzung des Projekts gewesen. Die Mühe habe sich aber gelohnt. Nun könne jeder Verbraucher erleben, welche landwirtschaftlichen Arbeiten gerade anstünden – und welchen Herausforderungen sich die Bauern stellen müssten.

Das Zusammenspiel von Natur, Wetter und Nahrungsmittelerzeugung verstünden die Landwirte gut, sie hätten sich ihr Praxiswissen hart erarbeitet. Die meisten Konsumenten hätten das Bedürfnis zu erfahren, wie ihre Lebensmittel erzeugt werden. Je mehr sich die Gesellschaft von der Landwirtschaft entferne, desto wichtiger sei es, mehr über diese zu erfahren.