Dank Bändchen, Nummern und Buchstaben soll sich jeder im Bestattungswald zurechtfinden. Foto: Braxmaier

Genehmigung für Bestattungswald erteilt / Gremium beauftragt Büro Unique mit Umsetzung

Jonas Schlenker vom Büro "Unique forestry and land use" und Förster Gunter Hepfer haben dem Gemeinderat den aktuellen Stand zum Bestattungswald vorgestellt. Bauamtsleiterin Antje Krotzinger gab bekannt, dass die Genehmigung unterwegs sei.

Ichenheim. Im November 2015 hat der Gemeinderat die Firma Unique mit der Detailplanung und dem Genehmigungsverfahren beauftragt, erklärte Bürgermeister Jochen Fischer einleitend. Nun gehe es darum, ob der Betrieb auch mit der weiteren Umsetzung betraut werden soll. "Der Bestattungswald befindet sich immer noch in der Genehmigungsphase", so Hepfer, der zunächst den bisherigen Ablauf skizzierte. Unique habe den Boden im "Täuferwald" begutachtet und für gut befunden. "263 Bäume sind für den Bestattungswald ausgewählt worden", erklärte Hepfer über die gemeinschaftliche Arbeit mit dem beauftragten Büro.

Die Bäume seien auch schon mit Nummern, Buchstaben und Bändchen gekennzeichnet. Je nach Lage und zu erwartendem Alter sollen Bäume als Bestattungsort auch unterschiedlich teuer sein. Man habe in drei Kategorien unterschieden, ob der Baum eine zu erwartende Lebensdauer von 20, 50 oder 100 Jahren habe, erläuterte Schlenker, der für die weitere Beauftragung seines Büros warb. Unter anderem werde man in diesem Fall eine Website für den Bestattungswald anlegen und auch Karten und Hinweistafeln sollen erstellt werden. Ein erster Schritt sei aber zunächst die Vergabe der Vermessungsarbeiten an ein weiteres Unternehmen, so Schlenker.

Gerhard Moser (CDU) wollte wissen, wer denn später im Betrieb die Bäume mit den Kunden aussuche und ob dies auch zum Angebot von Unique gehöre. "Das machen in der Regel Gemeindebedienstete", antwortete Schlenker. Wer genau die Aufgabe übernehme sei aber Sache der Gemeinde. Da gebe es viele Modelle.

Jochen Strosack (FW) interessierte sich dafür, was im Falle eines Sturms, bei dem Bäume abgeknickt werden, geschehe. Hierzu erklärte Schlenker zunächst, dass man die Bäume sehr gründlich untersucht habe, damit auch keine kranken oder morschen darunter sind: "Ganz ausschließen kann man Schäden, insbesondere durch einen Sturm wie Lothar natürlich nicht. In diesem Fall wäre eine Ersatzpflanzung Pflicht für die Gemeinde".

Nachdem Friedhelm Tscherter (SPD) nach dem aktuellen Stand des Genehmigungsverfahrens gefragt hatte, erklärte Krotzinger überraschend, dass sie gestern mit dem Landratsamt telefoniert habe und die Genehmigung fast ohne Auflagen erteilt wird. "Das Schreiben ist schon raus. Das Landratsamt hat nur Beanstandungen an zwei Bäumen, die nur teilweise für den Bestattungswald nutzbar seien", so die Leiterin des Bauamts. Als Nächstes würde der Bestattungswald nun im Flächennutzungsplan eingetragen.

Auf Nachfrage von Bernd Uebel (SPD) bestätigte Fischer, dass es sich um einen öffentlich zugänglichen Wald handele, der auch weiterhin Wanderern offen stehe. In der anschließenden Abstimmung sprach sich das Gremium bei fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung mehrheitlich für die weitere Beauftragung der Firma Unique für gut 53 000 Euro aus.