Ihre Wurzeln sind in Ichenheim: die Familie von Barbara Miller-Wendell aus den USA und Einwohner des Rieddorfs. Foto: Fink

Familie von Barbara Miller-Wendell in der Heimat ihres ausgewanderten Vorfahren Karl Wendle

Ichenheim (df). Rund 45 Millionen US-Amerikaner stammen von deutschen Einwanderern ab. Zu ihnen zählt auch Barbara Miller-Wendell, die mit ihrer Familie in Ichenheim weilte, um sich auf Spurensuche nach ihrem Vorfahren Karl Wendle und dessen Ehefrau Barbara Kreitler zu begeben.

Es war wieder einmal so weit, Gäste aus Amerika hatten sich angesagt. Barbara Miller-Wendell mit ihrem Ehemann David Miller, ihrem Sohn Robert Wendell und dessen Ehefrau Laura mit den Enkelkindern Corwyn und Sealin besuchten Ichenheim, die Heimat ihres ausgewanderten Vorfahren. Geplant und organisiert wurde dieser Besuch von Artur Wendle und Ulrike Armbruster-Binder. Man traf und begrüßte sich im Heimatmuseum in Altenheim. Eine fachkundige Führung durch das Museum erhielten die Gäste durch Richard Karl. Barbara Lacombe übersetzte in die englische Sprache. Danach ging’s ins Hechtengässel zu den Familien Ernst Wendle und Matthias Wendle, wo früher das Elternhaus der Auswandererbrüder Karl und Johannes Wendle stand. Nach einer guten Bewirtung und ebensolchen Gesprächen fuhr die Gruppe an das Wendle-Kreuz am Herrenweg Richtung Meißenheim. Dieses Kreuz wurde von Matthias Wendle und seiner Ehefrau Maria Ursula Nautascher 1865 gestiftet.

Anschließend gab es einen Rundgang über den Friedhof in Ichenheim, was ganz wichtig für die Besucher war. Von den vielen frischen Blumen und dem gepflegten Friedhof waren die Amerika-Besucher sehr angetan. Am Abend traf sich die deutsche und amerikanische Wendle-Verwandtschaft in einem typisch amerikanisch ausgestatteten Lokal, in "Steffi’s Diner" im "Hechten" in Ichenheim. Alle testeten die amerikanischen Spezialitäten. Es war eine tolle Stimmung, man hatte sich viel zu erzählen. David Wendell und sein Sohn Robert mussten im "Hechten" die Beschriftung an den Balken vom legendären Moler Willy in Deutsch vorlesen, was sich als Stimmungskracher erweisen sollte. Als Belohnung dafür gab es Freibier vom Stammtisch.

Am nächsten Tag besuchten die religiösen Gäste die katholische Kirche St. Nikolaus in Ichenheim, wo die Auswandererbrüder Karl und Johannes Wendle vor 170 Jahren getauft wurden. Danach stand die Besichtigung von Straßburg auf dem Programm. Der Besuch des Münsters und des Stadtviertels Petit France beeindruckte die Gäste. Nach der Rückfahrt hieß es Abschied nehmen.

Dies war bestimmt nicht der letzte Besuch der großen Wendell-Familie aus Amerika. Der Amerika-Auswanderer Karl Wendle aus Ichenheim und dessen Ehefrau Barbara Kreitler aus Achern waren die Urgroßeltern von Barbara. Das erstgeborene Kind in Amerika von Karl Wendle war Charles Frederick, der Opa von Barbara. Sein Sohn Wilfred Wendell war ihr Vater. Schriftlich dokumentiert ist, dass bis zum Jahr 1987 aus der Ehe von Karl Wendle und Barbara Kreitler 72 Familien in Amerika hervorgingen.