Referent Bruno Binder-Kollhöfer leitete den Imkerkurs und gab am Lehrstand der Schule praktische Tipps. Foto: Störr

Jens Störr ist mit zwölf Jahren bereits leidenschaftlicher Imker

Er ist gerade einmal zwölf Jahre alt, aber schon begeisterter Imker. Jens Störr hat vor Kurzem sogar die Imkerschule besucht. Angst vor den Bienen hat er nicht und ihm ist bewusst, wie wichtig die Insekten für die Umwelt sind.

Mühlenbach. Sein erstes Bienenvolk hat Jens Störr aus Mühlenbach zum Weißen Sonntag bekommen. Damals war er neun Jahre alt, jetzt hat er mit gerade einmal zwölf Jahren die Imkerschule in Oberentersbach besucht und einen zeitaufwendigen Grundlagenkurs absolviert.

Im Januar und im März dieses Jahres standen zwei Theorietage im Plan des Mühlenbacher Sechstklässlers, an denen er jeweils einen ganzen Samstag lang grundlegendes Wissen rund um die Bienenzucht vermittelt bekam. Beim abschließenden Praxistag wurde an den Bienenvölkern der Imkerschule eine Schwarmkontrolle durchgeführt und nach der Original-Königin gesucht.

Für manch angehenden Imker stellte sich das als Herausforderung dar. Zuerst einmal galt es die Bienenkästen zu öffnen und die einzelnen Rahmen samt Bienen und Waben herauszunehmen. Und während die einen gut geschützt in voller Imker-Montur an die Kästen traten, ließen sich die anderen von den Bienen auf Jacken und Pullovern wenig stören. Es summte und brummte rund um Lehrstand, der frühlingshafte Sonnenschein lockte eben auch die fleißigen Arbeiterinnen ins Freie.

Für Referent Bruno Binder-Kollhöfer aus dem Freiburger Regierungspräsidium lag die Motivation der Teilnehmer auf der Hand: "Es werden interessante Lerninhalte vermittelt und das ist eben eine ganz andere Ausgangslage des Lernens. Schließlich kann ich mein Wissen anschließend mit einem interessanten Hobby verbinden."

Während es auf den entnommenen Rahmen der offenen Kästen von Bienen nur so wimmelte, riet der Fachberater für Imkerei: "Ihr solltet nicht direkt auf die Bienen schauen, sondern schräg aus den Augenwinkeln. Sonst findet ihr die Königin nicht." Jens hielt derweil gebührenden Abstand zu den Kästen, ihn hatte die erste Biene bereits gestochen. Doch auch die drei anderen Jungs und die erwachsenen Teilnehmer bildeten einen großen Halbkreis um den Lehrstand. Und selbst, als Binder-Kollhöfer nach dem Auffinden der Königin wortreich versicherte: "Die sticht nicht – und wenn, das fühlt es sich höchstens so an, als wenn man in eine Himbeerhecke fasst."

Am Rande erzählte Schulleiter Wilhelm Schwendemann von der guten Resonanz auf die Ausbildungsangebote, die zunehmend auch von sehr jungen Imkern genutzt würden. "Allerdings ist es eine körperlich anstrengende Arbeit. Deshalb geht das Imkern oft nur in Verbindung mit einem Erwachsenen. Es ist ratsam, dass sich Anfänger zumindest im ersten Jahr von einem Paten begleiten lassen und vielleicht auch einem Verein anschließen."

Für Jens Störr übernimmt die Patenfunktion sein Onkel Alfons, der ihm das erste Jungvolk vor drei Jahren geschenkt hat. Auf die Frage, was Jens denn nun so besonders an den Bienen gefällt, antwortete der Zwölfjährige: "Ohne Bienen würde schließlich nichts mehr wachsen. Und außerdem kann man damit auch Geld verdienen." Denn seinen ersten eigenen Honig hat Jens mittlerweile auch schon verkauft.