Die Friederike-Brion-Schule soll von einem Blockheizkraftwerk für insgesamt 220 000 Euro profitieren. Foto: Laurösch

Die benachbarten Gebäude in Meißenheim sollen für 220 000 Euro ein neues Erdgas-Heizsystem bekommen

Seit Jahren diskutiert der Gemeinderat über ein neues Heizsystem in der Friederike-Brion-Grundschule und der angrenzenden Festhalle. Im Gemeinderat wurde jetzt eine Lösung vorgestellt, die beide Gebäude mit Wärme versorgen soll.

Meißenheim. Mit den Planungen für einen Umzug des Rathauses ins Heimburgerhaus wurde ein Energiekonzept entwickelt. Die Heizung sollte Schule, Festhalle und das neue Rathaus mit Wärme versorgen. Durch die neuen Pläne und die Nutzung des sogenannten Ufos als Rathaus wurden auch die Heizungsplanungen erneuert.

Johannes Witt von der Firma Solares Bauen erläuterte, wie Schule und Festhalle künftig beheizt werden sollen.

Die beiden Kesselanlagen sind inzwischen in die Jahre gekommen, aus diesem Grund sollen die neuen Kessel in der Halle montiert werden. Die neue Anlage soll die Schule mitversorgen. So könnten die Kosten für eine Heizungsanlage in der Schule gespart werden. Auch der Verteiler soll in der Schule wie bislang bleiben, da dieser noch relativ neu ist. Verschiedene Varianten wurden geprüft, am geeignetsten erschien das Erdgas-Blockheizkraftwerk, das unterm Strich am günstigsten sei.

Der Vorteil des Verbunds von Halle und Schule sei zudem, dass die gesetzlichen Anforderungen mit einer Maßnahme erfüllt werden. Durch das Blockheizkraftwerk würde außerdem Strom erzeugt, was die Kosten in Höhe von 50 000 Euro alleine für das Blockheizkraftwerk relativieren würde. Die Kostenschätzung für die gesamte Maßnahme liegt laut Witt bei rund 220 000 Euro. Erst nach der Ausschreibung wäre ersichtlich, ob der Ansatz eingehalten werden könnte.

"Laut unseren Beratungsunterlagen hält die Heizung noch eine weitere Heizperiode durch, stimmt das?", fragte Sabine Fischer (Freie Wähler). Witt bestätigte dies. Bei der Kesselüberprüfung wurde zwar festgestellt, dass die Tür nicht mehr ganz dicht schließt, mittels Dichtungsmaterialien könnte der Kessel jedoch für ein weiteres Jahr im Einsatz bleiben, so Witt. So wäre auch ausreichend Luft, um die Maßnahme erst 2018 umzusetzen.

Aufgrund der Nachfrage von Stefan Zimmermann (Freie Wähler), ob auch der Gasanschluss gesichert sei, ging die Diskussion in den nächsten Tagesordnungspunkt über. Ernst Schellenberg von "BnNetze" erläuterte, dass derzeit einige private Anfragen in der Rathausstraße vorliegen würden und so die Erschließung der Festhalle günstiger würde – ein Investitionszuschlag würde somit entfallen. Schellenberg schätzte die Anschlusskosten auf rund 11 000 Euro für die Halle. Einstimmig beschloss der Gemeinderat, Solares Bauen mit der Ausschreibung zur Erneuerung der Heizkessel zu beauftragen. Die Verwaltung wurde beauftragt, die erforderlichen Mittel in den Haushalt einzustellen.

INFO

Doppelt gut

Ein Erdgas-Blockheizkraftwerk ist eine Anlage zur gleichzeitigen Gewinnung von Strom und Wärme. Herkömmliche Kraftwerke produzieren nur elektrische Energie. Die entstehende Abwärme wird abgeleitet. Heizkraftwerke nutzen diese Abwärme und leiten sie als Fernwärme zum Verbraucher. Hierbei kommt es jedoch zu Leitungsverlusten.  Ein Blockheizkraftwerk minimiert diese Verluste, denn es produziert Strom und Wärme direkt vor Ort.