In Kürzell lag die Wahlbeteiligung mit 47,77 Prozent etwas niedriger als in Meißenheim. Foto: Lehmann

Amtsinhaber in Meißenheim gewinnt deutlich / Wahlbeteiligung liegt bei 61,2 Prozent

Alexander Schröder bleibt weitere acht Jahre Rathauschef in Meißenheim. Er hat bei seiner ersten Wiederwahl am Sonntag seinen einzigen Herausforderer Gerhard Bidermann aus Kürzell deutlich geschlagen. Dieser kam nur auf 9,52 Prozent.

Meißenheim. Als um 18 Uhr die beiden Wahllokale – das neue Rathaus in Meißenheim und die Sporthalle in Kürzell – schlossen, begannen die Menschen in den Sitzungssaal in Meißenheim zu strömen um bei der Auszählung der Stimmen und der Verkündung des neuen Gemeindeoberhaupts dabei zu sein. Dabei schien die Sache selbst dem Herausforderer schon vor Bekanntgabe des Ergebnisses klar zu sein: "Wer Bürgermeister wird, ist natürlich klar", sagte Bidermann als er das Auszählen mitverfolgte. Er machte sich keine Illusionen, Schröder vom Thron stoßen zu können.

Spannung lag dennoch in der Luft, denn wie deutlich die Wahl ausgehen wird, wusste niemand so genau. In Meißenheim hatte der Vorsitzende des Gemeindewahlausschusses Heinz Schlecht acht Wahlhelfer für das Auszählen der Stimmen, zudem wurden in einem anderen Raum zeitgleich auch die Briefwahlstimmen ausgezählt. Wie Wahlleiter Thomas Rimmelin es erklärt hatte, ging bei der Wahl auch diesmal Genauigkeit vor Schnelligkeit. Auch wenn die Wahlhelfer ordentlich Gas gaben und die Stapel schnell wuchsen. Schon um kurz vor 19 Uhr beorderte Schlecht die Schaulustigen nach draußen vor das Rathaus, dort sollte das Ergebnis verkündet werden. Mittlerweile hatten sich neben den Jagdhornbläsern, dem Musikverein Meißenheim und dem Fanfarenzug gut 100 Bürger eingefunden um das Ergebnis aus erster Hand zu erfahren.

Als Schlecht dann vors Mikrofon trat, bat er zunächst beide Kandidaten samt Frauen zu ihm nach vorne. "Es gibt Blumensträuße, das heißt wir haben ein Ergebnis und müssen nicht in zwei Wochen erneut wählen", sagte der Wahlvorsitzende. Schröder erreichte 89,95 Prozent der Stimmen, sein Herausforderer Bidermann 9,52 Prozent. Damit wurde Schröder für weitere acht Jahre im Amt bestätigt. Mit ihm freuten sich neben seiner Frau auch seine drei Kinder.

Der Sieger dankte dem Unterlegenen für den fairen Wahlkampf, das sei nicht selbstverständlich. Schröder dankte aber vor allem den Bürgern, die ihm ihr Vertrauen ausgesprochen haben.

"Das Ergebnis ist für mich auch Ansporn für die nächsten Jahre", sagte er. Es gebe noch Einiges anzupacken. Das funktioniere auch weiterhin nur im Team mit den Ratsmitgliedern und den Mitarbeitern der Gemeinde.

Vereine schenken Schröder Fernglas und Erinnerungsstücke

Sabine Fischer von der Vereinsgemeinschaft dankte Schröder für die gute Zusammenarbeit und wünschte ihm erfolgreiche acht Jahre. Als Geschenk überreichte sie ihm ein Fernglas, damit er die wichtigen Themen nicht aus dem Blick verliere. Auch in ihrer Funktion als Gemeinderätin wünschte sie Schröder alles Gute und erklärte dass das Ergebnis ein deutliches Zeichen sei. Die Zusammenarbeit sei stets sehr gut mit ihm. Von seinen Mitarbeitern erhielt Schröder eine Chrysantheme. Die sei winterfest und halte auch länger als acht Jahre, wurde ihm mit auf den Weg gegeben.

Bidermann zeigte sich vom Ergebnis nicht enttäuscht: "Ich hatte mit etwa zehn Prozent gerechnet, also bin ich weder enttäuscht noch überrascht. Ich werde auch weiterhin in Kürzell bleiben und nicht auswandern", scherzte er schon Minuten nach Verkündung des Ergebnisses. Positiv sei vor allem die Wahlbeteiligung von 61,15 Prozent. Das, so Bidermann, hätte es wohl bei nur einem Bewerber nicht gegeben.

In die Schlange der Gratulanten reihten sich auch die Bürgermeisterkollegen Jochen Fischer aus Neuried und Erik Weide aus Friesenheim ein. Jochen Fischer freute sich für Schröder, denn die Zusammenarbeit sei stets angenehm. Auch habe er gut nachempfinden können, was heute in Schröder vorgegangen sei. Fischer habe sich, wie er sagte, an seine eigen Wahl erinnert gefühlt.

Ähnlich ging es auch Weide, der Schröder seit der Jugend kennt und mit dem er sich sportlich das ein oder andere Mal gemessen habe. auch er betonte ausdrücklich, dass er sich freue mit dem Kollegen weiter zusammenarbeiten zu können.

Für den passenden Abschluss sorgte Schröder, der alle Bürger zum Freibier in den Gasthäusern des Ortes einlud bevor es nach Kürzell ging, wo er von der Vereinsgemeinschaft Gläser mit der Gravur "880 Jahre Kürzell" überreicht bekam, damit er auch immer an Kürzell denke. Ortsvorsteher Hugo Wingert bezeichnete die kommenden acht Jahre als Aufgabe, Altes zu bewältigen und Neues anzugehen. Heute Morgen sollen noch Bürgermeistertannen vor den Rathäusern aufgestellt werden.