Die 18-jährige Anna Huser aus Meißenheim geht für ein Jahr ins Ausland
Von Lena Marie Jörger
Meißenheim. Das Abitur hat Anna Huser schon so gut wie in der Tasche. Im August beginnt für die 18-Jährige ein neuer Lebensabschitt. Dann geht sie für ein Jahr nach Rumänien.
Sibiu heißt ihre Heimat auf Zeit. Huser leistet dort einen Freiwilligen Ökumenischen Friedensdienst in einem deutschsprachigen Alten- und Pflegeheim. Entsendeorganisation ist die Evangelische Landeskirche in Baden. "Ich wollte von vornherein nach Rumänien", erzählt Huser. "Bisher war ich für zwei bis drei Wochen dort, jetzt kann ich das länger auskosten." Sibiu kennt sie schon, hat dort Bekannte. "Das war mit ein Grund, dass ich mich für diese Stadt entschieden habe", sagt die Meißenheimerin.
Außerdem habe ihr das Projekt am besten gefallen. "Die Arbeit mit älteren Menschen finde ich sehr interessant", sagt Huser. "Sie haben so viel erlebt und immer etwas zu erzählen." In Sibiu soll die Freiwillige die Heimbewohner betreuen, gegen Ende ihres Dienstes aber auch in der Pflege helfen. Huser weiß, was auf sie zukommt – sie hat ein Praktikum in der Sozialstation absolviert. "Außerdem wächst man an seinen Aufgaben", hält sie fest. Eine Herausforderung wird auch die Sprache. "Wenn ich weiß, um was es geht, komme ich zwar hinterher, aber sprechen ist schwierig", sagt Huser. "Meist verständige ich mich mit Händen und Füßen."
Am 22. August ist Abreise. 25 Stunden Busfahrt stehen der Abiturientin bevor. Was jeden anderen abschrecken könnte, beeindruckt Anna Huser nicht. "Ich bin die lange Reise gewohnt", sagte sie. Seit ihrer Kindheit hat sie immer wieder Urlaube in Rumänien, der Heimat ihrer Mutter, verbracht. "Ich höre einfach Musik, dann macht mir die Fahrt nichts aus." Bis es so weit ist, ist aber noch einiges zu tun. Huser muss einen Unterstützerkreis aufbauen, der neben Entsendeorganisation und Staat einen Teil der Kosten trägt. Um das Geld zusammen zu bekommen, will die 18-Jährige unter anderem ihr Projekt vorstellen und möglicherweise ein Konzert geben. Huser spielt Trompete – und das Instrument nimmt sie auch mit nach Rumänien."Vielleicht spiele ich dort in einem Orchester."
Von ihrem Auslandsjahr erhofft sich Huser, selbstständiger zu werden. "Dort muss ich mich einfach allein zurechtfinden." Wohin es danach beruflich gehen soll? Das wisse sie noch nicht genau. "Ich will schauen, ob ich ein Jahr in der Altenpflege durchhalte. Wenn ja, könnte ich mir vielleicht eine Ausbildung in der Richtung vorstellen."
Weitere Informationen: annahuser@web.de