Sicher zurück auf dem Boden: Per Drehleiter wurden die Kinder aus dem Obergeschoss der Schule "gerettet". Foto: Lehmann

Kameraden meistern Übung an Meißenheimer Schule, im Ernstfall könnte aber Personal fehlen

Großer Andrang hat am Samstag an der Friederike-Brion-Schule in Meißenheim geherrscht. Mit mehreren Fahrzeugen rückte die Feuerwehr an, um bei der Schauübung das Vorgehen im Ernstfall zu demonstrieren.

Meißenheim. Die Sirene hallte durch das Schulgebäude – danach die Durchsage, dass im Nordflügel der Schule ein Brand ausgebrochen sei und alle Schüler das Gebäude verlassen sollen. Drei Klassen war der Weg aus dem Schulhaus frei und sie gingen mit den Lehrern zum Sammelplatz beim "Heimburgerhaus".

Kurz darauf ertönte bereits das Blaulicht der Feuerwehr und des Roten Kreuzes Meißenheim-Schwanau. Während die Meißenheimer und Kürzeller Wehr bereits die Wasserzufuhr sicherten, kam die Drehleiter aus Lahr zum Einsatzort, um die Schüler und Lehrer, die im Obergeschoss eingeschlossen waren, zu retten.

Im Fokus des Geschehens stand die Menschenrettung, danach die Brandbekämpfung. Übungsannahme war ein Brand an der Fotovoltaikanlage, das Feuer gelangte durch ein geborstenes Fenster in das Gebäude.

Unerlässlich: Alle Kinder werden registriert

In mehreren Fuhren wurden die Kinder und Lehrer mittels Drehleiter in Sicherheit gebracht. Unten nahmen die Kameraden der Meißenheimer Wehr die Kinder und Lehrer in Empfang und übergaben diese zur Registrierung an den DRK-Ortsverein. Diese glichen ab, ob alle Kinder in Sicherheit sind. Ergebnis: Drei Kinder wurden vermisst und mussten von den Meißenheimer und Kürzeller Kameraden im Schulgebäude gesucht werden.

Fachmännisch durchkämmten sie das Gebäude und brachten die drei Kinder zu den Ersthelfern, die die vermeintlichen Brandwunden und Rauchvergiftungen versorgten.

Um die Dokumentation des Einsatzes kümmerte sich der Führungstrupp Neuried-Meißenheim. Interessiert beobachteten die Kinder das Geschehen und die Arbeit der Feuerwehr und des Roten Kreuzes.

Bei der Manöverkritik im Anschluss gab es positive Rückmeldungen durch den Kommandanten Fred Brandenburger, Schulleiterin Cordula Feist und Bürgermeister Alexander Schröder. Die Rektorin dankte der Wehr für die Übung und die fachmännischer Arbeit. Brandenburger betonte hingegen, dass die Feuerwehr im Ernstfall bei diesem Objekt an die personellen Grenzen stoßen würde. Die zahlreichen Brandschutztüren und Gänge würden wesentlich mehr Einsatzkräfte erfordern als der Meißenheimer Wehr zur Verfügung stehe. Innerhalb 30 Minuten konnten bei der Probe alle Schüler aus dem Gebäude gerettet werden. Die vermissten Kinder waren ebenfalls schnell gefunden und an das DRK übergeben.

Markus Reith vom DRK betonte nochmals die Bedeutung der Registrierung der Personen. Nur so könnte man sicher gehen, dass alle in Sicherheit sind. Im Ernstfall sei dies umso wichtiger – bei aller Sorge der Eltern müssten zuerst alle Kinder registriert werden, ehe sie abgeholt werden können. Denn sonst bestehe die Gefahr, dass die Feuerwehrmänner und Ersthelfer nach den Kindern im Gebäude suchen und sich so möglicherweise in Gefahr bringen, obwohl der Nachwuchs bereits längst zu Hause ist.

Im Vorfeld der Übung hatten Feuerwehr und DRK ihre Fahrzeuge auf dem Schulhof ausgestellt und die Kinder hatten die Gelegenheit, sich einmal in die feuerroten Fahrzeuge zu setzen. Für die Bewirtung sorgte der Förderverein der Friederike-Brion-Schule.