Meißenheims Bürgermeisterkandidat Gerhard Bidermann stellt seine Agenda vor / Wenige Zuhörer

"Durch meine Kandidatur haben Sie die Wahl", sagt Gerhard Bidermann, der für das Amt des Bürgermeisters in Meißenheim kandidiert. Im Rahmen seiner Vorstellungstermine erläuterte er seine Pläne und Vorhaben.

Kürzell. Es war das dritte Mal, dass sich der Herausforderer von Amtsinhaber Alexander Schröder der Öffentlichkeit im Rahmen einer Wahlveranstaltung präsentierte. Doch ein Ansturm blieb aus, nur wneige Zuhörer folgten seinen Ausführungen. Zwei größere Vorstellungstermine folgen am 29. und 31. August.

Zunächst stellte sich Bidermann vor – er ist 53 Jahre, Lagerist, ausgebildeter Industriekaufmann und Mitglied beim BUND und beim SC Freiburg. Drei Fremdsprachen beherrscht er: Englisch, Französisch und Spanisch.

21 Themen finden sich auf der Liste von Bidermann. Im Zentrum steht der Haushalt. Weitere Faktoren sind unter anderem der Anspruch auf Kindergartenplätze, Nachhaltigkeit, Verkehrslenkung, die Zukunft als Dorf und die Brücke zwischen Moderne und Tradition. Thematisiert wurde beispielsweise der Regionalplan für den südlichen Oberrhein, der Einfluss auf die Entwicklung der Gemeinde hat. Auch die Kindergartengebühren wurden dargelegt – 2012 lag der Beitragssatz für eine Regelgruppe für über Dreijährige noch bei 99 Euro – 2017 sollte dieser Beitrag auf 131 Euro erhöht werden. Laut Bidermann ein Unding, weil dies die Vereinbarkeit von Familie und Beruf behindere. Auch verwies er auf den Schuldenstand der Gemeinde, der durch die Eigenbetriebe insgesamt bei 2,2 Millionen Euro liege.

Das viel diskutierte Thema Lärmschutzwall hat Bidermann ebenfalls auf der Agenda. Würde das Gebiet neben dem Wall als Wohngebiet ausgewiesen, würde die Lärmgrenze sinken und somit wäre der Bund in der Pflicht, den Lückenschluss zu finanzieren. Im Bereich des Lärmschutzwalls sieht er eine weitere Funktion: Hier könnte in einem Tipi im Rahmen des Ferienprogramms ein Umweltbildungsangebot ins Leben gerufen werden.

Seine Meinung äußerte der Kandidat auch zum Thema Heimburgerhaus. Das Gebäude neben dem Rathausgelände ist unter dem Aspekt des demografischen Wandels als Mehrgenerationentreff zu sehen. "Für mich heißt das hier konkret: maximales Grün, minimaler Parkplatz." Weitere Punkte, denen sich Bidermann verschrieben hat, sind die Wohnqualität und Transparenz. Letztere habe ihm besonders beim Thema Feuerwehrgerätehaus gefehlt. Hier hätte er gerne Standortanalysen gesehen.

Bis zur nächsten Runde möchte Bidermann noch die restlichen Gemeinderatsprotokolle bis 2017 durcharbeiten. Einen Großteil der vergangenen Jahre habe er bereits studiert, außerdem sei er ohnehin regelmäßiger Besucher der Ratssitzungen.