Ab nächstem Schuljahr soll es in Meißenheim die Ganztagsschule in Wahlform geben. Foto: Laurösch

Gremium votiert für erweitertes Angebot an der Friederike-Brion-Schule ab nächstem Jahr

Im Schuljahr 2017/2018 sollen Eltern wählen können, ob ihr Kind ganztags oder wie bislang halbtags an der Friederike-Brion-Schule unterrichtet werden. Das hat der Gemeinderat nun entschieden.

Meißenheim. Verschiedene Informationsveranstaltungen wurden angeboten, außerdem wurde ein Stimmungsbild der Eltern eingefangen, indem ein Fragebogen ausgegeben wurde. Insgesamt befürworten Eltern und Lehrer die Ganztagsschule in Wahlform.

Der Unterricht der Ganztagsschule findet von Montag bis Mittwoch bis 15.30 Uhr statt, Donnerstag und Freitag bis 12.40 Uhr. Für die Halbtagsschüler endet der Unterricht durchgehend um 11.55 Uhr. Würde mehr Betreuung benötigt, soll nach wie vor die Verlässliche Grundschule angeboten werden. "Die Ganztagsschule ist eine Ergänzung zu dem, was wir bisher haben", betonte Bürgermeister Alexander Schröder.

Ganztagsbetrieb für soziale Gerechtigkeit

Obwohl die Einrichtung der Ganztagsschule in Wahlform schon einige Male Thema im Gemeinderat war, gab es bei den Ratsmitgliedern noch immer Unklarheiten. Sabine Fischer (FW) kritisierte das kostenfreie Angebot der Ganztagsschule, während die Betreuung und die Verlässliche Grundschule bezahlt werden müssen. "Das kanns nicht sein, das muss noch diskutiert werden", betonte Fischer. Schröder entgegnete daraufhin, dass dies bewusst so geregelt sei, um die Ganztagsschule zu fördern.

Für Hildegard Kern (FL) war die Frage der Motivation eine Ganztagsschule einzurichten noch unklar. Schulleiterin Cordula Feist betonte, dass dies die soziale Gerechtigkeit fördern würde. Häufig gäbe es Familien, die sich die Betreuung nicht leisten könnten und deswegen Förderanträge stellen müssten. "Den Familien ist das echt unangenehm", so die Schulleiterin. Außerdem würde auch der hohe Ausländeranteil eine Betreuung erforderlich machen, da auch hier die soziale Gerechtigkeit gefördert würde.

"Die Eltern können entscheiden, wo sie ihre Kinder hinschicken – niemand wird benachteiligt", betonte auch Otto Meier (Pro M+K). Die Gemeinde bekommt für die Einrichtung einen Zuschuss vom Schulamt. Dennoch würde er die Maßnahme sofort unterstützen, die Mittagsbetreuung kostenfrei anzubieten, das Geld könne an einer anderen Stelle eingespart werden. Auch Birgit Gertheiss (GUL) befürwortete dieses Vorhaben. Geld solle die Entscheidung der Eltern nicht beeinflussen.

Für Hans Spengler (Pro M+K) stellte sich die Situation klar dar: "Eigentlich sind wir mit dem Thema schon am Ende der Diskussionen, dann müssen wir jetzt nicht mehr von vorne anfangen." Er befürwortete die Einrichtung der Ganztagsschule, insbesondere der pädagogische Wert dürfe nicht in Vergessenheit geraten. Die Umsetzung könne nun für zwei Jahre beobachtet werden, danach könne immer noch beurteilt werden, wie sich die Ganztagsschule ausgezahlt habe.

Letztlich stimmten die Ratsmitglieder mit zwölf Ja-Stimmen und zwei Gegenstimmen dafür, beim Schulamt Offenburg den entsprechenden Antrag zur Einrichtung einer Ganztagsschule in Wahlform zu stellen. Die Gemeinde stellt das Personal, die Räume und die Sachkosten für die Verlässliche Grundschule, das Mittagessen und die Hausaufgaben- und Nachmittagsbetreuung zur Verfügung.