Die Späudiuzunft mit ihren barocken Kostümen war die Überraschung des Abends Foto: Lehmann

Musikgruppen, Tanzgruppen und "Kättel Unterdorfer" sorgen für Stimmung

Einen "vieh-mäßigen" Brauchtumsabend hat die Fasentgemeinschaft Missne auf die Beine gestellt. Mit zahlreichen Tänzen, aber auch mit Musik- und Wortbeiträgen unterhielten die Akteure das närrische Publikum.

Meißenheim. Traditionell lädt die Fasentgemeinschaft Missne am Fasnachtsfreitag zum Brauchtumsabend in die Halle ein. Auch in diesem Jahr führte Udo Wäldin wie auch in den vergangenen 23 Jahren durch das Programm, das ebenso bunt war, wie der Testbildanzug, den der Moderator trug. Wie in jedem Jahr wurde das Programm durch den Fanfarenzug Meißenheim eröffnet. In diesem Jahr bekam er allerdings noch zusätzliche Unterstützung vom Spielmannszug Ichenheim. Zusammen heizten die beiden Musikzüge dem Publikum mit Partymusik ein. In neuer Besetzung, aber genauso gekonnt tanzten die Mädchen der Wolfsgarde Ettenheimweiler über die Bühne.

Die "Wild Girls" um Luise Schröder begeisterten hingegen als tanzende Piratenmädchen. "Was wäre ein Brauchtumsabend ohne Wortbeiträge?", kündigte Udo Wäldin den einzig reinen Wortbeitrag des Abends an. Tamara Krämer tratschte einmal mehr als "Kättel Unterdorfer" über das Leben mit ihrem Mann, lästerte über die Nachbarn oder plauderte über eigene Missgeschicke aus dem Nähkästchen.

Nach einer kurzen Schunkelrunde durch den Musikverein unter Leitung von Thomas Huber zeigte sich die erste Premiere auf der Bühne. Erstmals waren die "Fasentfreunde 09" mit einem Programmpunkt dabei. Mit "Drums a Live" kamen die Akteure mächtig ins Schwitzen, da sie zur Musik passend auf Gymnastikbällen trommelten und dabei eine flotte Sohle aufs Parkett legten.

Unschuldiges Mädchen verwandelt sich in Hexe

Die Hubmattehexen präsentierten in ihrem gruseligen Tanz, wie aus einem weiß gekleideten Mädchen mit viel Spuk und Zauberei durch Hexe, Troll und Nebelgeist plötzlich auch eine Hexe wurde, die fröhlich über die Bühne hüpfte und mittanzte. "So schnell wird meine Frau aber nicht zur Hexe", scherzte ein Besucher neckisch zu seiner Frau.

Danach reihte sich eine weitere Premiere im heiteren Programm ein. Ursprünglich wurde ein Fanfarenzug aus Niederschopfheim angekündigt. Umso größer die Überraschung, dass es der Zug und die Tanzgruppe der Späudizunft war. Die Tanzgruppe schwang in modernen, dem Barock nachempfundenen Kostümen das Tanzbein und kam ohne eine Zugabe nicht von der Bühne.

Ganz im Zeichen der Musik stand auch das Programm der fünf "Bach Street Boys" vom Musikverein. Das Quintett hat einmal mehr Lieder in abgewandelter Form zum Besten gegeben und das Publikum hiermit zum Lachen gebracht. Allerdings machten die fünf klar, dass nur ihre Texte die einzig wahren sind und alle anderen bekannten Versionen geklaut. So wurde aus "Die immer lacht" das Lied "der alle Zimmer macht" oder aus Van Halens "Jump" das Lied "Trump". Mit blonden Perücken tanzten vier der Männer über die Bühne, während einer Van Halen verkörperte und jede Menge Lacher beim Publikum erntete.

Mit den HTV-Helden neigte sich das Programm dem Ende zu. In Bierflaschenkostümen tanzten die Männer über die Bühne und präsentierten eine Bierolympiade. Ganz getreu dem Lied "Es gibt kein Bier auf Hawaii" wurde in entsprechenden Hemden das Programm weitergestaltet.

Den Abschluss des Programms bildeten die Guggemusik Scholle Dudler. Die Musiker brachten die Stimmung in der Halle zum Beben und das Publikum tanzte nicht nur in den Gängen, sondern auch auf den Tischen. Nach dem offiziellen Auftritt spielten die Guggemusiker sowie später DJ Swayzy im Foyer, sodass das feierlustige Volk bis in die Morgenstunden tanzte.