Die Landfrauen in ihren Trachten begleiteten den Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh (oben links) und Pfarrer Heinz Adler vor und nach dem Gottesdienst. Foto: Lehmann

Kirchenjubiläum: Orgelpositiv im Einsatz

Mit einem Festgottesdienst ist in Meißenheim das 250-Jahr-Jubiläum der evangelischen Kirche begangen worden. Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh hielt als Ehrengast die Predigt.

Meißenheim. Bis zum letzten Platz war die evangelische Kirche "Deo triuni" zum Festgottesdienst belegt. Ehrengäste waren unter anderem der Landesbischof Cornelius-Bundschuh und Amtskollegen von Pfarrer Heinz Adler aus den umliegenden Gemeinden. Auch der Sessenheimer Bürgermeister Robert Metz war in Meißenheim zu Gast, ebenso Freunde aus dem rumänischen Siebenbürgen.

Festlich zogen die Landfrauen in historischer Tracht vor den Kirchengemeinderäten und Pfarrer Heinz Adler, sowie dem Landesbischof in die Kirche ein. Adler begrüßte die zahlreichen Gäste: "Vor 250 Jahren hat man in Meißenheim großes gewagt", erinnerte der Gemeindepfarrer an den Bau der Kirche. Die Kirche wurde gebaut, um den dreieinigen Gott zu ehren, wovon auch die Aufschrift über dem Eingang "Deo triuni" zeugt. Mit einem Schmunzeln sagte Pfarrer Heinz Adler: "Man könnte auch einfach sagen, wir feiern die schönste Kirche Badens". Danach schallte es aus den Kehlen der Gottesdienstbesucher "Großer Gott, wir loben dich".

Mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor unter Leitung von Susanne Moßmann und dem Posaunenchor unter Leitung von Günter Wäldin. Zum ersten mal ertönte im Rahmen des Festgottesdiensts das Orgelpositiv, auch Truhenorgel genannt. Adler freute sich, dieses Geschenk, das sich die Gemeinde selbst gemacht hat, offiziell in den Dienst stellen zu können: "Alle freuen sich über dieses wunderschöne Instrument." Bei Kirchenchorauftritten und Konzerten, Gott zu Ehren und der Gemeinde zur Freude sowie zum Trost solle die "Prinzessin" erklingen.

Die Predigt wurde vom Landesbischof Cornelius-Bundschuh gehalten. Er gratulierte zum Jubiläum und würdigte die Kirche als großen Schatz, den die Vorfahren der Gemeinde mitgegeben hätten: "Dieser Raum erzählt von der Herrlichkeit, noch bevor der erste Ton gesungen und der erste Bibelvers gesprochen wurde." Die Meißenheimer Kirche war Dreh- und Angelpunkt der Predigt, nicht nur als Gebäude, sondern auch als Ort, um dem dreieinigen Gott Raum zu geben und ihn zu feiern. Am Ende des Gottesdiensts richtete Bürgermeister Alexander Schröder einige Grußworte an die Gottesdienstbesucher. Er gab ebenfalls einen kurzen Überblick über den Bau der Kirche und ihre Bedeutung für den Ort.

Mittagessen und Unterhaltungsprogramm

So sprächen die wenigsten einfach nur von "der Kirche", für die meisten sei es "unsere Kirche". Ebenso bedeute es für viele Heimkommen, wenn die Kirche bereits von weitem sichtbar sei. Umso schöner sei es, wenn die Kirche um Weihnachten und zu besonderen Anlässen bei Nacht von den Lichtern angestrahlt wird. Als Geschenk überreichte der Bürgermeister im Namen des Gemeinderats einen Scheck zur Beteiligung an der Erneuerung der Fassade.

Nach dem Gottesdienst zogen Pfarrer Adler und Landesbischof Cornelius-Bundschuh gemeinsam mit den Landfrauen und dem Fanfarenzug vorweg und den Gemeindemitgliedern im Gefolge zur Festhalle, wo zum Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen eingeladen wurde. Die Schulanfänger gestalteten ein kleines Programm, ebenso gab es musikalische Darbietungen.