Das letzte öffentliche Telefon in Meißenheim steht am Bushaltehäuschen. Im Frühjahr soll es abgebaut werden.              Foto: Werner Foto: Lahrer Zeitung

Kommunikation: Telefonzelle in Meißenheim wird abgebaut

Meißenheim (jwe). Im Frühjahr soll das letzte Basistelefon in Meißenheim abgebaut werden. Wie die Telekom Bürgermeister Alexander Schröder mitteilte, könnten die Betriebskosten des Gerätes, das an der Hauptstraße steht, seit langem nicht gedeckt werden.

Und wie sieht es in den umliegenden Gemeinden aus? In Schwanau gibt es keine Telefonzellen mehr, wie die Gemeinde auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte. Im Oktober 2012 wurde der Telekom das Einverständnis zum Abbau der beiden letzten Telefonzellen erteilt – es handelte sich um die klassischen gelben. Eine stand in Ottenheim und eine in Allmannsweier. In Neuried hingegen befindet sich, laut Nachfrage bei der Gemeinde, in jedem Ortsteil eine öffentliche Telefonzelle. Die Fernsprechzellen sind in den Farben der Telekom – grau, weiß und magenta – gehalten. Jedoch sollen auch diese zu Basistelefonen umgebaut werden, heißt es.

Der Grund für diese Entwicklung ist naheliegend: Im Zeitalter von Smartphones und Internet ist fast jeder rund um die Uhr und überall erreichbar. Statistisch gesehen besitzt heutzutage jeder Deutsche mindestens ein Handy.

Noch vor 20 Jahren gab es laut Telekom noch über 160 000 Standorte im öffentlichen Raum. Die erste Telefonzelle, der sogenannte Fernsprechkiosk, wurde 1881 in Berlin aufgestellt. 1899 kam der Münzfernsprecher auf, Telefonzellen für geschlossene Räume.

Bundesweit betreibt die Telekom heute noch etwa 30 000 Telefonzellen. Darüber hinaus gibt es noch Alternativanbieter. Wie die Telekom mitteilte, darf sie sich mit der jeweiligen Gemeinde in Verbindung setzen, wenn bei einer Zelle ein Umsatz von weniger als 50 Euro im Monat erzielt werden. Der Umsatz sei ein klares Indiz dafür, dass der Wunsch nach einer Grundversorgung durch die Bevölkerung an dieser Stelle offensichtlich nicht mehr bestehe. Der Kunde sei sozusagen der Architekt des Telefonzellen-Netzes.

Wolle die Kommune an einem Standort festhalten, stimme die Telekom über eine kostengünstige Alternative, wie etwa das Basistelefon, ab. Die Bundesnetzagentur müsse dann ihr Einverständnis abgeben. Eine bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung mit öffentlichen Telefonstellen werde nach wie vor von der Telekom sichergestellt.