Die Schauspielerin Miriam Distelkamp verteilt zum Schluss des Theaterstücks Kleeblätter. Foto: Bohnert-Seidel

Sprachunterricht für Kinder mit einprägsamen Liedern und einem "Artikelomaten"

Miriam Distelkamp hat mit dem Theaterstück "Die Händlerin der Worte und der Artikelomat" in Meißenheim gastiert. 170 Grundschüler haben die Aufführung um die deutsche Sprache verfolgt.

Meißenheim. Die Rektorin der Friederike-Brion-Schule, Cordula Feist, hat ihren 170 Grundschülern ein besonderes Geschenk gemacht. Sie hat eine quirlige Marktfrau, die Buchstaben und Worte zum Verkauf anbietet, in die Mehrzweckhalle eingeladen. Gespielt wurde die Figur von Miriam Distelkamp.

Neugierig klebten die Blicke der Kinder an dem bunten Allerlei von Buchstaben und Worten, das aus dem Stand förmlich herausquoll. Wegen der großen Aufregung unter den Kinder ließ Feist spontan das Lied "Theater in der Schule hurra, hurra, hurra" anstimmen. Kurz darauf rauschte aus dem Regieraum Distelkamp heraus und eilte auf die Bühne. Über die Bühne hievte sie dabei ihren riesigen "Artikelomaten", der ihr augenscheinlich bei den Wortbildungen helfen sollte.

"Willkommen am Marktstand der Worte, seht euch die Worte an. Worte zu verkaufen, kleine Worte, winzige Worte, süße Worte, lustige Worte, genaue Worte auf der Goldwaage", rief sie den Kindern zu. Alle Worte der Welt habe sie im Gepäck. Mit 14-tägigem Rückgaberecht, falls die Worte einmal nicht genau das ausdrücken, was die Kinder sagen wollten oder gar Worte ohne Sinn und Inhalt.

Ein bunter Reigen von Wörter mit Artikel begann. Vorsicht sei geboten bei "Teekesselwörtern" mit doppelter Bedeutung, erklärte die Marktfrau. Schnell werde aus einer "Tritt-Leiter" die ausgedient hat, ein Schul-Leiter, der ausgedient hat. Die Wortspiele, vereint mit lustigen und einprägsamen Liedern kamen bei den Kindern an. Schwierig werde die Wortwahl, wenn es darum gehe, sich nicht ständig zu wiederholen, so Distelkamp an die Kinder gerichtet. "Ich mag dich" ließe sich auf schüchterne, draufgängerische oder lässige Art sagen.

Dann packte die Schauspielerin noch Monsterwörter aus, wie "Erdbeerknusperhaferflockensensationserlebnis". Herrlich verrückt und einladend, sich selbst Kettenwörter auszudenken oder sich an einem Zungenbrecher wie "chinesisches Schüsselchen" zu versuchen.