Einstimmiges Votum / Auch Brücke über den Mühlbach bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung beschlossen

Meißenheim. Der Gemeinderat hat am Montag einstimmig den Beitritt zur "Breitband Ortenau GmbH & Co. KG" beschlossen. Dieser sollen sich die Kommunen als Gesellschafter anschließen. Ziel ist, das Breitbandnetz in den unterversorgten Gebieten des Kreises flächendeckend auszubauen.

"Wir können zwar sagen, dass wir mit ›Inexio‹ im Moment gut bedient sind", sagte Bürgermeister Alexander Schröder. "Aber auch da gibt es auf Dauer noch Handlungsbedarf." Schließlich seien die Glasfaserkabel derzeit nur bis zu den Verteilerkästen gelegt, die Anschlüsse an die Häuser liefen noch über Kupferkabel. Bereits in einigen Jahren sei die heutige Internet-Technik überholt. Laut Schröder sollte sich Meißenheim der Gesellschaft anschließen, um den Ausbau in Zukunft besser vorantreiben zu können. Die Stammeinlage liege für Meißenheim bei rund 4000 Euro (ein Euro pro Einwohner), hinzu kämen jährliche Einlagen von rund 2000 Euro (etwa 50 Cent pro Einwohner).

Hans Spengler stimmte dem Beitritt zwar letztlich zu, äußerte aber auch Kritik am Landratsamt: "Die sind zehn Jahre zu spät aus dem Dornröschenschlaf aufgewacht." Vor einigen Jahren hätte er sich Unterstützung beim Ausbau in Meißenheim und Kürzell gewünscht, aber nicht erhalten. "Das Landratsamt hat uns damals im Regen stehen lassen – jetzt melden sie sich, wenn alles gestemmt wurde." Klaus Fuhrmann teilt diese Meinung nicht: Die Gründung der KG sei eine gute Alternative. Er stimmte Schröder zu, dass die heutige Versorgung in zehn Jahren nicht mehr ausreiche. Schröder betonte allerdings, dass er nicht davon ausgehe, dass der Kreis in 15 Jahren komplett ausreichend vernetzt sei. Otto Meier befürwortete den Beitritt, appellierte aber an die Ratskollegen, das Geschehen genau im Auge zu behalten und gegebenenfalls wieder aus der Firma auszutreten, wenn sie sich nicht als rentabel erweise.

Ein weiteres Thema im Rat war die neue Brücke, die im Hellersgrund im Bereich der Bachpromenade über den Mühlbach führen soll. Die bisherige Brücke sei mehr als 30 Jahre alt und leide zunehmend unter Altersschwäche. In einer früheren Sitzung hatte bereits der Bezirksbeirat über das Vorhaben beraten und Eckpunkte festgesetzt.

Die kostengünstigste Lösung für die im Haushalt mit 55 000 Euro veranschlagte Maßnahme ist eine Trogbrücke – aus Aluminium geschweißt und mit Kunstharzbelag. Die Kosten hierfür beliefen sich auf 71 000 Euro.

Um die Brücke optisch in die Landschaft zu integrieren, wurde der Bau einer Brücke mit Holzgeländer und einem Boden aus geriffeltem Holz gewünscht. Auf eine Wölbung soll aus Rücksicht für Rollstuhlfahrer verzichtet werden. Da die jetzige Brücke zu schmal für Radfahrer sei, diese den Weg aber häufig nutzten, soll die neue eine Breite von 2,50 Metern aufweisen und die Geländerhöhe bei 1,30 Metern liegen. Die Kosten für die Brücke in Holzausführung lägen bei 70 000 bis 75 000 Euro. Stefan Zimmermann und Otto Meier kritisierten die Folgekosten. Eine hölzerne Brücke sei anfälliger für Moos und Laub und verstärke die Rutschgefahr. Regelmäßige Reinigungen würden notwendig. Schröder hielt dagegen, dass es bei jeder Brücke einen gewissen Reinigungsaufwand gebe.

Mit einer Gegenstimme von Zimmerman aufgrund der Kostenüberschreitung und einer Enthaltung von Klaus Fuhrmann stimmten die Räte für die Brücke mit Holzelementen.