Oboistin Karla Schröter und Organist Willi Kronenberg waren in der Barockkirche in Meißenheim zu Gast. Foto: Lehmann

Duo überzeugt Meißenheimer an Oboe und Silbermannorgel

Meißenheim. Mit "Musik der Empfindsamkeit" haben Karla Schröter an der Barockoboe und Willi Kronenberg an der Silbermannorgel die Zuhörer in Meißenheim begeistert. Erstmals spielte das Duo, das sich "Concert Royal" nennt, in diesen Gemäuern. Gegründet wurde es von Oboistin und Cembalistin Schröter.

Der Schwerpunkt des Ensembles liegt auf der Barockmusik, wie auch beim Konzert in Meißenheim zu hören war. Schon einige CDs hat das Duo, das 2015 und 2016 Echo-Klassik-Preisträger war, auf den Markt gebracht. Gemeinsam waren Schröter und Kronenberg schon in vielen Städten in Deutschland und der EU unterwegs, um die Zuhörer mit ihren Darbietungen zu begeistern. Das gelang ihnen auch beim Meißenheimer Publikum, das jedoch etwas zahlreicher hätte erscheinen können. Gerade einmal rund 50 Zuhörer füllten den Kirchenraum der Barockkirche.

Historische Instrumente harmonieren bei Hertel

Nach Meißenheim fanden die Instrumentalisten durch die bekannte Silbermannorgel. Denn Schröter und Kronenberg haben sich in ihrem Schaffen auf historische Instrumente spezialisiert. So spielte Schröter auf einer historischen Oboe, für Willi Kronenberg war es die Meißenheimer Silbermannorgel, die sein Interesse weckte.

Pfarrer Heinz Adler begrüßte die Besucher in der Kirche: "Es ist schön, dass Sie sich etwas Gutes tun wollen – und wie geht das besser als mit ›Musik der Empfindsamkeit‹?", so der Gemeindepfarrer nach dem rund zehnminütigen Geläut der Glocken.

Das Konzert selbst war gespickt mit barocken Stücken, bei denen Orgel und Oboe harmonierten, teilweise aber auch die Orgel alleine ertönte. Zum Auftakt spielte das Duo das Stück "Trio d-Moll" für Oboe und obligate Orgel von Johann Wilhelm Hertel in drei Varianten. Die Orgel alleine ertönte bei "Fantasie und Fuge c-Moll" von Johann Sebastian Bach. Es folgte – getreu dem Motto – ein Konzert voller empfindsamer Stücke. Im Jahr des Reformationsjubiläums durfte auch ein Stück von Luther nicht fehlen: "Es ist gewisslich an der Zeit", komponiert von Christian Gotthilf Tag. Nach dem Konzert war das Publikum eingeladen, mit den Musikern ins Gespräch zu kommen – was ausgiebig genutzt wurde.