Ein Beispiel aus der umfangreichen Mahlberger Sammlung: Meerschaumpfeifen sind wahre Kunstwerke – und sehr zerbrechlich. Foto: Göpfert

Mahlberger Tabakmuseum öffnet am 1. Mai wieder seine Tore / Wissenswertes und Kurioses

Die Museumssaison beginnt wieder: Bis Ende September öffnet das Tabakmuseum jeden Sonn- und Feiertag die Pforten und zeigt seine Schätze. Los geht es mit der Saisoneröffnung am Montag, 1. Mai, ab 10 Uhr.

Mahlberg. Es ist das größte Tabakfachmuseum Europas und vielleicht sogar das größte weltweit: 1992 gelang es dem Förderverein des Tabakmuseums zusammen mit der Stadt Mahlberg nach zehn Jahren gründlicher Planung und harter Arbeit, auf dem ehemaligen Gelände der 1894 gebauten "Cigarrenfabrik Weinacker" das Museum zu eröffnen. Weltweit gibt es kein Museum über die Kulturgeschichte des Tabaks, das in Sachen Vielfalt oder Größe mit dem in Mahlberg konkurrieren könnte. Denn dieses umfasst mit Tabakschopf, Zigarrenfabrik, Fabrikantenvilla und Kutscherremise mehr als 1680 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Alles, was man sich zum Thema Tabak vorstellen kann, ist dort zu finden: Von Werbe-Emaille-Schildern, seltenen Zigarettenschachtelen über Schnupftabakdosen, Pfeifen und Feuerzeuge aller Art bis hin zu Fertigungsmaschinen, Spielautomaten oder den Mentholzigaretten von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt. "Das sind alles Geschenke und Spenden von Mahlbergern, Bekannten oder Gästen. All das, das ganze Museum, haben Leute gemacht, die ihre Freizeit hineingesteckt haben", erklärt Patrick Benz stolz, der das Museum seit dem Jahr 2012 ehrenamtlich leitet.

In der ehemaligen Zigarrenfabrik erstreckt sich das Museum über vier Etagen. Besucher starten zunächst im Keller, wo sie erfahren, wie der Tabak in die Fabrik kommt.

Im Erdgeschoss erwartet das "Chef-Contor" die Besucher, nebenan sind verschiedene Maschinen zu bewundern, die die Tabakherstellung erleichtern sollten.

Die Manufaktur im ersten Obergeschoss zeigt die Zigarrenherstellung in der Fabrik, die fast ausschließlich von Frauen geleistet wurde. Zudem wartet diese Etage mit einer Vielzahl von Schnupftabakdosen auf sowie mit allen nur erdenklichen Arten von Pfeifen: So gibt es etwa eine Schlangenhautpfeife und Pfeifen aus Edelholz oder Meerschaum zu bewundern. Eine möglichst günstige Art der Pfeifenherstellung waren die Backpfeifen aus Ton, die man heute nur noch von den Weckmännern kennt. Eine weitere Kostbarkeit des Stockwerks ist die vielleicht älteste Tabakmischung der Welt, die 1780 bei einem Hausbau miteingemauert wurde.

Im zweiten Obergeschoss sehen Besucher, wie die Zigarren vor dem Bau der Fabrik von Frauen in Heimarbeit gerollt wurden. Die Hauptattraktion ist jedoch die Fotosammlung, die die Belegschaft alter Zigarrenfabriken zeigt. "Hier stehen Gäste oft sehr lange und suchen auf den Fotos begeistert nach Verwandten wie ihren Großeltern", sagt Benz.

Das Tabakmuseum Mahlberg ist vom 1. Mai bis 30. September an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet, zudem sind ab zehn Personen werktags Gruppenführungen möglich. Wichtige Termine 2017 sind:

INFO

Besondere Termine 2017

> Montag, 1. Mai, ab 10 Uhr: Museumseröffnung.

> Sonntag, 21. Mai, von 13 bis 17 Uhr: 40. Internationaler Museumstag mit Kaffee und Kuchen

> Sonntag, 25. Juni, von 11 bis 19 Uhr: Museumsfest mit Nachmittagsbewirtung, Vorführungen von Zigarrenmacherinnen und einer Zigarren- und Whisky-Lounge   Sonntag, 10. September, von 13 bis 17 Uhr: Tag des offenen Denkmals mit Museumscafé

> Weitere Informationen und Anmeldung bei der Stadtverwaltung Mahlberg unter Telefon 07825/84 38 12 oder per E-Mail an stadt@mahlberg.de