Bunter Abend: Orschweierer Narren haben einige verrückte Ideen / Anna Weber neue Prinzessin
Die Halle ist am Samstag komplett besetzt gewesen. Kein Wunder: Schließlich hatten die "Hornig" zum bunten Abend geladen. So war die Stimmung schon am Anfang bestens, als Zeremonienmeister Tim Bauer ein streng gehütetes Geheimnis lüftete.
Orschweier. Der aktuelle Fasentprinz Simon Metzger hat sich nämlich Anna Weber als charmantes weibliches Pendant ausgesucht. Das Pärchen führte sich sogleich mit einer gereimten Ansprache ein. Dazu gab es einen Tanz der Prinzengarde. Fehlen durfte da auch nicht der Hästräger-Tanz der Jockeli und der Kühe.
Dann eröffnete Orschweiers Fasent-Urgestein Bernd Krella erstmals mit seinem Enkel Lenny das weitere Geschehen – sich selbst ordentlich auf die Schippe nehmend. Die Lachsalven sollten bei Weitem nicht die einzigen bleiben. Die Narrenteenies ertanzten sich in Bauhof-Hosen mit viel Dynamik die Gunst des Publikums, zwischendurch teilte "Hausmeister Chaos" alias Thomas Zehnle mit, was es alles zu beachten gilt. Maria Frey legte heuer ihre Glatzen- Perücke vom pensionierten Rauer Sepp ab, präsentierte sich erstmals als "Mühlen-Marie". Ihre Themen waren unter anderem die Kommunalpolitik, geschlossene Gaststätten und die Feuerwehr, die sich mit zu vielen öffentlichen Festen übernehmen würde. Natürlich kam auch die stählerne Pfeife auf dem Kreisverkehrsplatz, gegen deren Entfernung sich Mahlberg noch immer wehrt, zur Sprache.
Nach rasantem Tanz des "Hornig"-Balletts als attraktive Piratinnen schlug die Stunde von Dirk Krella und Anne Neurath als Einsätzkräfte mit ordentlich Tatütata und Blaulicht. Als "Versorgungsopfer" hatten sie sich Bürgermeister Dietmar Benz ausgesucht, der überrascht und völlig ungeprobt mit viel Humor sogar eine "stabile Seitenlage" über sich ergehen ließ. Es entwickelte sich eine herrliche Situationskomik, das Publikum lachte Tränen. Gleichermaßen begeisterten die "Hornig"-Dancinggirls als "Pumuckl" mit einem schnellen Tanz. Donnernder Applaus war der verdiente Lohn.
Viel Beifall erhielten auch die Gäste vom Diersburger Kosaken-Chor. Da wurde schließlich sogar das legendäre Karnevals-Sassa angestimmt.
Nach der Pause sollten weitere Höhepunkte folgen. So ließ der komplette Narrenrat die alten Römer – samt Asterix und Obelix – auferstehen. Besagtes Pfeifenlogo wurde durch einen Hinkelstein ersetzt und auch sonst jagte ein Gag den anderen. Sogar Troubadix schwebte am Seil über der Bühne. Nach den temporeichen Zunftballerinas als "Könige der Löwen" setzte Anita Obergföll, seit vielen Jahren als tranige "Sophie us Mohlburg" bekannt, noch weitere Lachmarken, unter anderem als vermietete Vogelscheuche. Das zunfteigene Männerballett überraschte zum schönen Schluss als Star-Wars-Kämpfer mal nicht mit männlichem Klamauk, sondern tatsächlich echten tänzerischen Leistungen im hohen Tempo.
Nach Verabschiedung sämtlicher Akteure wurde in der Orschweierer Halle noch weit in die Nach kräftig närrisch gefeiert.
