Bau von Retentionsfläche soll Erweiterung nach Westen ermöglichen / Finanzierung ist gesichert

Mahlberg (hai). Die Stadt Mahlberg hat den Bau einer Retentionsfläche beschlossen, um so der Firma Rodermund eine Erweiterung nach Westen zu ermöglichen.

Im Entwurf des Flächennutzungsplans war eine gewerbliche Entwicklungsfläche für die Betriebserweiterung nach Westen vorgesehen. Jedoch hat das Landratsamt dieser Fläche widersprochen, weil sie im Bereich eines 100-jährlichen Hochwassers liegt. Eine Bebauung wird nur möglich, wenn an anderer Stelle ein neues Retentionsvolumen geschaffen wird.

Genau dies möchte Mahlberg nun angehen, und zwar im "Pfarrfeldele". Zwei Varianten sind möglich, eine Tieferlegung des Grundstücks ohne Veränderung des Bachlaufs oder eine Teil-Tieferlegung und ein teilweiser naturnaher Ausbau des Kapuzinerbachs. Für die zweite Variante mit der Strukturverbesserung des Gewässers sind Zuschüsse möglich. So käme diese letztlich teurere Maßnahme die Stadt günstiger. Die Bruttogesamtkosten für die ökologisch wertvollere Variante beziffert Johannes Sackmann vom gleichnamigen Ingenieurbüro mit 320 000 Euro, wobei ein Zuschuss in Höhe von 75 000 Euro möglich sei. Bei der ersten Variante ohne Veränderung des Bachlaufs werden die Kosten auf 290 000 Euro geschätzt, die nicht zuschussfähig sind.

Fließen Zuschüsse, können für die Aufwertung nicht die vollen Ökopunkte angerechnet werden, die für künftigen Ausgleichmaßnahmen zur Verfügung stehen. Bei der Variante mit dem naturnahen Ausbau des Bachs verbleiben letztlich 80 000 Ökopunkte, für die Variante ohne ökologische Aufwertung des Bachlaufs könnte die Stadt dagegen mehr als 121 000 Ökopunkte buchen.

Letztlich stimmte der Gemeinderat für die ökologisch wertvollere Variante und verzichtet auf einen Teil der Ökopunkte. In den Haushalten 2016 und 2017 stehen für die Retentionsfläche insgesamt nur 150 000 Euro zur Verfügung. Die Finanzierungslücke soll mit bereitgestellten Geldern für den geplanten Kreisverkehr an der L 103 gedeckt werden. Dieses Projekt verzögert sich bekanntlich. Das Ingenieurbüro Zink wird nun beauftragt, die Genehmigungsplanung und den Zuschussantrag vorzubereiten.