Dass das Oberrheinische Tabakmuseum Eingang in die Broschüre zum Römerradweg findet, dürfte auch dessen Leiter Patrick Benz freuen. Foto: Göpfert

Kosten sind überschaubar

Mahlberg. (ir). "Anschluss an die Geschichte" könnte man den Beschluss des Mahlberger Gemeinderats nennen: Die Stadträte wollen bei der Verlängerung des Oberrhein-Römerradwegs mitmachen.

Der verläuft bis dato an historischen Stätten aus der Römerzeit von Grenzach-Wyhlen bis Riegel und ist 140 Kilometer lang. Zusätzlich zu Markgräflerland und Kaiserstuhl soll die Tour künftig auch durch die Ortenau führen, die Strecke soll bis Offenburg führen. Zum einen verspricht man sich laut Vorlage von der Teilnahme erhöhte touristische Attraktivität, zum anderen hat die Stadt einen Bezug zur römischen Geschichte. Insofern begrüßte dann Bürgermeister Dietmar Benz das Projekt.

Die Kosten sind relativ gering, zumal von zehn Städten und Gemeinden zwischen Riegel und Offenburg bislang acht ihre Teilnahme zugesagt hätten. Nun ist auch Mahlberg mit dabei, beim Nachbar in Kippenheim steht eine Entscheidung noch aus. Die Gesamtkosten für die Erweiterung des Römerradwegs betragen 23 450 Euro. Bei einer Beteiligung von zehn Gemeinden würde sich der Beitrag umgelegt also auf je 2345 Euro belaufen. Laut Beschluss beteiligt sich die Stadt zunächst mit 1800 Euro in diesem Jahr und weiteren 547 Euro im kommenden Jahr für einen Imagefilm. Dazu kommen weitere 124 Euro für Flyer und Broschüre sowie 50 Euro und Betreuungskosten für den Internetauftritt und die Wegbeschilderung. Ab 2019 sind jährlich 50 bis 100 Euro zu zahlen.

Der historische Bezug Mahlbergs zu dem Weg ist schnell erklärt. Mahlberg liegt an der B 3, die auch als "alte Römerstraße" (Vespasianstraße) bekannt ist. Die Besiedlung Mahlbergs durch die Römer hat der verstorbene Stadthistoriker Josef Naudascher nachgewiesen. Neben dem Mahlberger Schlossberg als altes Kastell hat Naudascher laut Vorlage auch das Luterbad samt Quelle als Römerbad vermutet. Außerdem hatte Naudascher recherchiert, dass es am Anstieg zum Mahlberger Buck einst einen Brunnen gab, an dem Pferde und Gespanne, die auf der Römerstraße unterwegs waren, getränkt wurden.

Wie Kenzingen, Herbolzheim, Ringsheim, Ettenheim und Kippenheim hat auch Mahlberg keine sichtbaren Geländedenkmäler mehr, trotzdem wird auf die genannten Kommunen verwiesen. Deren Sehenswürdigkeiten und Museen sollen unter dem Stichwort "und das gibt es noch zu entdecken" im Internet und in der Broschüre aufgelistet werden, im Mahlberger Fall ist dies dann das Tabakmuseum.