Mit einem Gottesdienst im Freien feierten die Katholiken in Mahlberg Fronleichnam. Foto: Decoux-Kone

Gemeinsame Feier der Seelsorgeeinheit Maria Frieden / Mehrere Hundert Gläubige kommen

Mal einen ganz anderen Weg sind Katholiken in Mahlberg gegangen: Die Fronleichnams-Prozession am gestrigen Donnerstag hat zum kirchenbenachbarten Pflegezentrum geführt.

Mahlberg. "Da würden die Kirchenplätze gar nicht ausreichen", frohlockte Pfarrer Matthias Ibach zur Begrüßung angesichts mehrerer Hundert Teilnehmer an der Fronleichnamsprozession aus den vier Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit Maria Frieden am Donnerstag. Selbst im schattigen Freien am Westgiebel der St.-Leopolds-Kirche reichten zahlreiche auf dem Rasen aufgestellte Bänke nicht aus – viele Gläubige blieben stehen.

Zur einleitende Eucharistie- Feier als Abendmahl-Sakrament setzte sich der im Sonnenschein stehende Pfarrer flugs einen Hut auf, denn gemeinsam mit Diakon Werner Kohler hatte er eine knappe Stunde im Sonnenschein stehend vor sich. "Christus ist mitten unter uns", verkündete er und übersetzte das geflügelte Wort "Ich hab’ dich zum Fressen gern" damit, sich etwas einzuverleiben, symbolisch als Brot und Wasser auch Christi Fleisch und Blut: "Wir nehmen Jesus in uns auf."

Neben Ministranten und Kommunionskindern sowie Firmlingen gestalteten die vereinigten Kirchenchöre unter Leitung von Swetlana Renz samt Bläsergruppe den Gottesdienst musikalisch mit, ebenso einige Kirchengemeinderatsmitglieder. Pfarrer Ibach nutzte die Gelegenheit, dem bisherigen Kirchengemeinderatsvorsitzenden Edwin Kuhn samt seiner Kollegin Carina Weber nochmals zum Abschied für deren langjähriges großes Engagement zu danken, hieß neu im Gremium Sabine Bleile-Kaufeisen und Susanne Hentschke-Reichenbach (beide Mahlberg) willkommen.

Schließlich setzte sich der lange Prozessionszug samt Baldachin und heiliger Monstranz Richtung benachbartem Pflegezentrum gemessenen Schrittes in Bewegung. Hier wurde er im Innenhof schon von den betagten Bewohnern erwartet. Am Brunnen des Platzes erinnerte Ibach an die Geschichte mit der Samariterin, die Jesus am Wasserbrunnen bei Nablus überzeugte, der Messias zu sein. "Unterwegs von Angesicht zu Angesicht", hatte das Motto der Prozession gelautet, und so drehten sich die Fürbitten auch um das Kennenlernen neuer Menschen, Begegnungen von Jung und Alt und die gegenseitige Wertschätzung.

Ihr Ende fand die Prozession im kühlen Kircheninneren mit sakramentalem Segen. Anschließend wurden Kuchen- , Torten- und Getränketheken des Mahlberger katholischen Kirchenchors im Freien regelrecht gestürmt und danach noch manches Gespräch geführt.

INFO

Seelsorgeeinheit

Katholischer Pfarrernachwuchs wird immer knapper. Deshalb ist die Kirche seit Jahren gezwungen, ortsübergreifende Seelsorgeeinheiten zu bilden, um gleich mehrere Gemeinden gemeinsam zu betreuen. Zur Maria Frieden Kippenheim gehören die Gemeinden Kippenheim, Sulz, Mahlberg und Schwanau.