Gremium segnet neue Gebühren mehrheitlich ab / Intensive Diskussionen gehen voraus

Mahlberg. Ab dem Kindergartenjahr 2017/18 zahlen Eltern höhere Beiträge für den Besuch ihrer Kinder in den Mahlberger Kitas. Das haben die Stadträte bei ihrer Sitzung am Montag mehrheitlich beschlossen. Im darauffolgenden Jahr werden die Gebühren erneut erhöht.

Weil die Erhöhungen zum Teil stark ausfallen, gab es eine kurze, aber durchaus intensive Diskussion. Schlussendlich folgte man aber doch den Empfehlungen des Kuratoriums, das die neuen Sätze nach einer Beratung Ende Juni dem Gemeinderat zur Zustimmung vorgelegt hatte. Im Kuratorium waren auch Elternbeiräte als Vertreter der Eltern, worauf Kämmerer Jürgen Kalt und Bürgermeister Dietmar Benz mehrere Male hinwiesen.

Eingangs hatte Kalt die Erhöhung zum einen damit begründet, dass im vergangenen Jahr der Personaltarif um acht Prozent gestiegen sei und man auch in Mahlberg dem Rat von Gemeindetag, Fachverbänden und Kirchen folgen soll, mit dem über die Gebühren der Eltern 20 Prozent der tatsächlichen Kosten für die Betreuung abgedeckt werden sollen. Davon sei man in Mahlberg noch weit entfernt, tatsächlich werden auch mit den höheren Gebühren zwischen fünf und sieben Prozent der Kosten gedeckt.

Vergleich mit den Friedhofsgebühren

Davon mochte sich Jürgen Weber als Mitglied des Kuratoriums nicht überzeugen lassen. Wie bei dessen Sitzung im Juni blieb er auch am Montag bei seinem Nein, weil er die Erhöhung der Gebührensätze zum Teil als "zu drastisch" empfand. Als Beispiel nannte er, dass Eltern für die Betreuung eines Kindes unter drei Jahren 65 Euro mehr pro Monat zahlen müssten. Dies fand er nicht vertretbar.

Dagegen war auch Ulrike Kesselring, die von einer "schlechten Symbolik in sozialer Hinsicht" sprach. Dies nicht nur wegen der höheren Gebühren, sondern auch weil Eltern mit mehr Kindern im Haushalt zum Teil deutlich günstigere Beiträge zahlen. "Warum sollen Eltern mit weniger Kindern für die mit mehr Kindern den Kopf hinhalten?", fragte sie.

Andreas Ruder, der sich am Anfang noch unentschlossen zeigte, zog einen Vergleich mit den Friedhofsgebühren, die in der Vergangenheit zum Teil ebenfalls kräftig erhöht wurden und sprach von "massiven Sprüngen". Die Situation empfand er als unbefriedigend.

Klar für eine Gebührenerhöhung – und zwar von Anfang – waren die beiden Stadträtinnen Annette Hilß und Barbara Frieden. Für beide zählten die Empfehlungen des Kuratoriums, die sie nicht umwerfen wollten, außerdem hätten auch Eltern für höhere Gebühren bestimmt.

INFO

Das zahlen Eltern ab 2017/18

> U 3: Eltern eines Kindes unter drei Jahren zahlen künftig 266 statt wie bisher 233 Euro (Krippe), 320 statt bisher 280 Euro (durchgehende Krippe) und 506 statt bisher 441 Euro (Krippe ganztags).

> Ü 3:  Für ein Kinder über drei Jahren werden 138 statt 126 Euro (Regelgruppe), 151 statt 145 Euro (VÖ) und 320 statt 280 Euro (Ganztag) fällig.

> Zwei-Kinder-Familie:  Je Kind unter drei Jahren werden je nach Angebot 198, 238 oder 376 Euro fällig; aktuell betragen die Gebühren 173, 208 und 331 Euro. Für die Betreuung je Kind über drei Jahren betragen die Gebühren künftig 105, 115 und 238 Euro; aktuell belaufen sie sich auf 97, 110 und 208 Euro.

> Drei-Kinder-Familie:  Für die Betreuung pro unter dreijährigem Kind zahlen Eltern künftig 134, 161 und 255 Euro; die aktuellen Sätze für die Betreuungsformen sind 117, 141 und 262 Euro. Der Platz für ein über dreijähriges Kind beträgt künftig 69, 76 und 161 Euro je nach Angebot, aktuell zahlen sie 64, 72 und 141 Euro.

> Vier-Kinder-Familie:  Je Kind unter drei Jahren werden künftig 53, 64 oder 101 Euro fällig; aktuell zahlen Eltern entweder 49, 58 oder 160 Euro. Für die Betreuung pro über dreijährigem Kind werden künftig 23, 25 und 64 Euro erhoben; aktuell belaufen sich die Sätze auf 21, 24 und 70 Euro.