Vor dem Aus: Die Zukunft der Kreiselkunst in Mahlberg ist ungewisser denn je. Archivfoto: Schabel Foto: Lahrer Zeitung

Kreiselkunst: Offenburger Behörde spricht erneute Beseitigungsanordnung aus

Bis zum 20. Februar muss die Kreiselkunst am südlichen Ortseingang Mahlbergs weg sein, sagt das Landratsamt. Bürgermeister Dietmar Benz will das nicht hinnehmen und hat Widerspruch eingelegt.

Mahlberg. Im Juli vergangenen Jahres hatte das Freiburger Verwaltungsgericht (VG) die erste Beseitigungsanordnung aus Offenburg wegen eines Formfehlers vom Tisch gefegt. Zwar bestätigten die Richter damals das vom Landratsamt vorgebrachte "große Gefahrenpotenzial". Doch fußte der Bescheid auf der Annahme, der Kreisverkehr befinde sich außerorts. Dem widersprach das VG, bezeichnete die Lage aber als "besonders" und hielt "eine Einzel-fallprüfung für erforderlich". Die hat es nun gegeben – mit einem aus Mahlberger Sicht äußerst unbefriedigenden Ergebnis.

Bei einer Verkehrsschau am 15. Dezember konnten sich die Parteien laut Stadtverwaltung erneut nicht einigen: Das Landratsamt bestehe darauf, "dass Voraussetzung zum Erhalt des Kunstwerks eine Fahrbahnverschwenkung beziehungsweise -aufweitung südlich des Kreisverkehrsplatzes" sei. Die Stadt bezeichnet diese Maßnahmen wie schon vor Gericht als "unverhältnismäßig". Sie hatte vorgeschlagen, den Verkehr durch Rüttelstreifen, Tempotrichter und eine elektronische Geschwindigkeitsanzeige herunterzubremsen. Maßnahmen, die die Offenburger Behörde "nur begleitend akzeptieren" könne, nicht als Problemlöser.

Ergo folgte die zweite Aufforderung, die Stahlplatte mit dem Pfeifenlogo abzubauen, und zwar bis zum 20. Februar. Dagegen hat Rathauschef Benz laut Vorlage für die Gemeinderatssitzung am 30. Januar Widerspruch eingelegt und um Fristverlängerung bis Mitte März gebeten. Bis dahin will der Bürgermeister die Sachlage noch einmal mit einem Verkehrsexperten erörtern und ein sogenanntes Sicherheitsaudit in Auftrag geben.

Denn noch sieht Benz nicht alle Trümpfe der Stadt ausgespielt. Zum einen laufe ein Antrag auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung zwischen Mahlberg und Orschweier auf Tempo 70. Zum anderen habe man darum gebeten, das Schild, das die Ortsdurchfahrt markiert, in Richtung Süden vor den Kreisel zu versetzen. Mit einem Fachmann seien überdies weitere Verbesserungsvorschläge erarbeitet worden. So zieht die Stadtverwaltung in Erwägung, den gesamten Kreisverkehrplatz mit Kies aufzuschütten, einen 1,20 Meter hohen Wall am äußeren Kreiselring als Aufprallschutz zu installieren oder den kompletten Hügel und die Stahlpfeife höherzusetzen, ähnlich dem Kreisverkehrsplatz am westlichen Ortsausgang von Ettenheim.

Bei aller Hoffnung, die Pfeife doch noch zu retten, gibt sich Benz keinen Illusionen hin: Sollte ein Sicherheitsauditor zu keinem anderen Ergebnis kommen als der Experte des Landratsamts, "bliebe der Stadt Mahlberg nichts anderes übrig, als die Stahlplatte mit dem Pfeifenlogo zu entfernen und an anderer Stelle wieder zu setzen". In diesem Fall wäre es denkbar, auf dem Kreisverkehr mit Hecken eine Pfeife zu modellieren und auf diese Weise auf das Tabakmuseum hinzuweisen, so Benz.