In Mahlberg werden mehrere Varianten diskutiert, um dringend benötigte zusätzliche Kita-Plätze zu schaffen. Foto: Symbol: Kahnert

Mahlberger Kindertagesstätten sind voll belegt / Alternativen werden diskutiert

Mahlberg (ir). Mahlberg kann sich eigentlich glücklich schätzen, dank steigender Geburtenzahlen und Zuzügen wächst die Gesamtstadt. Dem muss die Stadt Rechnung in Form von genügend Kindergärtenplätzen tragen, und da wird es in absehbarer Zeit gewaltig hapern. Alle Plätze werden zumindest in Mahlberg schon im Juli dieses Jahres voll belegt sein, und laut der Mahlberger Kindertagesstättenleiterin Christiane Müller fragen mehr Eltern nach Krippenplätzen und Ganztagsbetreuung nach. Müller und Angelika Schätzle von der Lahrer Verrechnungsstelle der katholischen Kirche als Träger schilderten im Gemeinderat die Situation. Wie die zusätzlichen Plätze geschaffen werden, darüber will man sich bis zum Jahresende Gedanken machen, einen Beschluss fassten die Stadträte nur dahingehend, dass sie dem Bedarfsplan beider Kitas zustimmten.

Die Plätze reichen nicht aus, so das Fazit von Müller, Schätzle und Caritas-Fachberater Clemens Schaub. Und laut Protokoll der Kuratoriumssitzung von Ende April sind in der Planung die Baugebiete in Mahlberg und Orschweier sowie die Aufnahme von Flüchtlingskindern noch nicht berücksichtigt.

Ratsmitglied Ulrike Kesselring schlug vor, die Räume im Pfarrhaus als Kita zu nutzen. Als kurzfristige Lösung schlug Jürgen Weber vor, den Besprechungsraum in der Mahlberger Kita für die Betreuung von Kindern umzufunktionieren. Man müsse gewisse Einschränkungen hinnehmen, und wenn Not sei, müsse man Raumreserven nutzen. Dem widersprachen Schätzle und Schaub: "Die Not löst es nicht", so Schätzle, mehr als 20 Mitarbeiter würden den Raum auch zur Arbeitsvorbereitung brauchen.

Schaub gab zu bedenken, dass Fachpersonal rar sei. Sollten Interessenten keine vernünftige Arbeitsbedingungen vorfinden, tue man sich schwer mit Neueinstellungen. Mehr Personal werde aber vonnöten sein.

Rolf Baum sprach sich gegen einen Anbau an die Mahlberger Kita aus, auch weil er eine Sogwirkung auf Kinder von auswärts fürchtete. Dem hielt Christiane Müller entgegen, dass man angehalten sei, vorzugsweise Kinder aus der Stadt aufzunehmen. Am Ende hielt Bürgermeister Dietmar Benz fest, dass alle bestehenden Einrichtungen ausgereizt sind.

Laut Vorlage zur Ratssitzung stehen fünf Möglichkeiten zur Wahl. Variante 1 ist der Anbau an bestehende Einrichtungen, hier wäre zu klären, ob die katholische Gemeinde als Träger dazu bereit wäre und ob noch Reserven bestehen. Variante zwei wäre ein Neubau durch die katholische Gemeinde, fraglich dürfte hier die Zustimmung sein und wo gebaut werden könnte. Alternativ wäre als Möglichkeit drei ein Neubau durch die Stadt möglich, die auch die Trägerschaft übernehmen würde; auch hier wäre die Fläche und der Standort noch zu klären. Als Variante vier und fünf wurden der Kauf eines Gebäudes nebst Umbau und der Umbau eines städtischen Gebäudes genannt – hier wäre die Frage der Trägerschaft zu klären.

Vorläufig will die Verwaltung erst einmal den weiteren Bedarf mittels Rücksprache mit den Eltern klären, im Sommer steht ein Gespräch mit dem Landratsamt an. Bis zum Jahresende will man irgendwie einen Knopf auf die Frage machen, wie weiterer Platz geschaffen werden kann.

INFO

Warteliste

Im Bedarfsplan sind 140 Plätze in der Mahlberger Kindertagesstätte St. Anna und 88 Plätze in der Kindertagesstätte St. Josef in Orschweier enthalten. Sie verteilen sich auf acht (St. Anna) und vier Gruppen (St. Josef). Aktuell sind die Gruppen laut der Mahlberger Kita-Leiterin Christiane Müller "absolut voll", im Moment könnten keine Kinder aufgenommen werden. Zurzeit besuchen 137 Kinder die Mahlberger Kita. Auf der Warteliste stehen je drei Kinder über drei Jahre und Krippenkinder, ab August dürften die Warteliste noch voller werden.