Unter der Leitung von Dirigent Rüdiger Müller zeigten die Mahlberger Musiker ihr umfassendes Repertoire. Foto: Decoux-Kone

Mahlberger Musiker überzeugen in St. Leopold

Mahlberg (mm). Die Kälte in der Leopoldskirche hat weder Musikern noch den Besuchern beim Adventskonzert des MV Mahlberg etwas anhaben können. Die große und treue Anhängerschaft war gerne gekommen. Zu Recht, wie sich bald herausstellte.

Zum triumphalen Einstieg mit "Glory of the Baroque", von Bruce Fraser arrangiert, entführte die Kapelle mit drei Sätzen in alte Renaissance- und Barockwelten, darunter mit G. F. Telemanns "La Majesté" eine typische Hochbarock-Hymne. Zeitgenössisch ging es hingegen bei Steven Bryants "Dusk" zu, mit feurigen Farben eines dämmerigen, ruhigen Sonnenuntergangs. Szenen eines rebellischen Lebens hat hingegen Thorsten Reinau komponiert, nämlich über Martin Luther. Das Orchester überzeugte dabei mit einer souveränen Interpretation, einschließlich dem kraftvollen "Ein feste Burg ist unser Gott" mit triumphierenden Trompeten.

Eindrückliches Violinensolo von Daniela Keller

Dirigent Rüdiger Müller hatte auch der Stückeauswahl für das Adventskonzert seinen ganz eigenen Stempel aufgedrückt. Denn er kann sich darauf verlassen, dass seine Kapelle großen Ansprüchen genügt und hohes Niveau hält.

So auch bei der Titelmusik des Films "Schindlers Liste". Dazu hatte der Musikverein als Solistin Daniela Keller aus Lahr an der Violine gewinnen können. Eindrücklich interpretierte sie das tief ergreifende Thema zur Verfolgung und der Rettung von etwa 1200 Juden durch den Rüstungsfabrikanten Oskar Schindler während der NS-Zeit. Einen weiteren Glanzpunkt setzten die Musiker mit einer von Samuel R. Hazo überarbeiteten modernen Version des traditionellen schottischen Volkslieds "The Wild Mountain Thyme", teils getragen, sich jedoch bald abwechslungsreich und farbig steigernd. Damit konnten die Instrumentalisten abermals die Tiefe und Kraft eines symphonischen Blasorchesters trefflich unter Beweis stellen.

Einen fulminanten Schlusspunkt setzten sie schließlich mit "God’s Country" von Rossano Galante. In dessen zeitgenössischer Komposition werden musikalische Landschaftsbilder gemalt, von mächtigen Gebirgszügen über gigantische Wälder bis zu großartigen Wasserfällen. Damit wollte die Mahlberger Kapelle mit nachdenklichen, aber vor allem dynamischen, kraftvollen Passagen nicht zuletzt daran erinnern, die Natur als "Land Gottes" zu schützen und zu bewahren – was ihr ebenfalls aufs Beste gelang.

Die begeisterten Zuhörer bedankten sich anschließend mit Spenden, die der Arbeit des Musikvereins zugute kommen sollen. Im kommenden März wird der MV wieder zu seinem gewohnten Frühjahrskonzert einladen.