Das historische Rathaus und das Schloss sollen bei den Jubiläumsfeierlichkeiten zentrale Rollen spielen. Foto: Haid Foto: Lahrer Zeitung

800-Jahr-Feier: Kosten von 70 000 Euro avisiert / Gemeinderäte stellen Gelder nur sehr zögerlich bereit

2018 steht ein besonderer Termin im Festkalender: Mahlberg feiert 800 Jahre Stadt- und Marktrecht. Bei ihrer Sitzung am Montag zeigten sich die Stadträte aber etwas zögerlich bei der Bereitstellung der Gelder. 70 000 Euro soll das Jubiläum kosten.

Mahlberg. Bereits 2012 entschied der Gemeinderat, das Jubiläum zu feiern und die Bürger einzubeziehen. Mittlerweile haben sich sechs Fachgruppen gebildet, die sich der Organisation und der Vorbereitung des Festjahrs angenommen haben.

Am Montag ging es nun darum, Finanzmittel im laufenden und in den kommenden beiden Haushaltsjahren bereitzustellen. Die Stadtverwaltung rechnet mit einem Gesamtaufwand von rund 70 000 Euro. Der Vorschlag (dem äußerst knapp zugestimmt wurde): die Gelder im diesjährigen Haushalt von 2500 Euro auf 10 000 Euro aufzustocken, 2017 weitere 20 000 Euro und für 2018 40 000 Euro für das Jubiläum einplanen. Dem gegenüber stehen eventuelle Einnahmen aus einem Sponsoring. Zudem wird die Stadt einen Zuschuss bei der Regionalstiftung der Sparkasse beantragen.

Stadtverwaltung: Finanzierungszusage als Signal an Vereine

Ein Jubiläum ohne Kosten funktioniere nicht. Bereits jetzt müssten die Weichen für einen historischen Markt gestellt werden, der nicht ohne professionelle Hilfe zu leisten sei, argumentierte Rathauchef Dietmar Benz. Das Jubiläum solle ein Fest der Bürger für die Bürger werden, könne aber nicht von ihnen bezahlt werden. Die Feierlichkeiten lebten vom Engagement der Vereine, jedoch müsse die Stadt das finanzielle Risiko abfedern.

"Geht das nicht auch eine Spur günstiger?", fragte Jürgen Weber (CDU). Er sehe den Betrag zu hoch angesetzt, die Gelder könnten anderweitig sinnvoller eingesetzt werden. Rolf Baum (CDU) wollte sich nicht schon jetzt für die kommenden Haushaltsjahre festlegen und die jeweiligen Beträge in den Haushaltsplanberatungen besprechen. Annette Hilß (CDU) "weiß nicht", ob sie 70 000 Euro für ein zweitägiges Fest verantworten könne. Klaus Deutschkämer (Bürgerforum), der die Höhe der Kosten nicht anzweifelte, wollte eine "ungefähre Planung" der Ausgabepositionen, bevor er den Geldern zustimme. "Wir brauchen jetzt die finanzielle Zusage", appellierte Ulrike Kesselring (Bürgerforum), die sich auch in den Fachgruppen engagiert. Der Gemeinderat solle mit seinem Beschluss das Signal geben, hinter den Feierlichkeiten zu stehen. "Ein Fest ist nicht mit wenig Geld zu stemmen", argumentierte Markus Kromer. "Bass erstaunt" über das zögerliche Verhalten der Gemeinderäte zeigte sich der Bürgermeister angesichts der Tatsache, dass der Rat vor vier Jahren bereits zugestimmt habe und jetzt auf die Bremse drücke.

Gegen die Aufstockung des diesjährigen Betrags im Haushalt stimmte abschließend Jürgen Weber. Denkbar knapp war die Entscheidung, die Mittel für die Haushaltsjahre 2017 und 2018 bereitzustellen. Fünf Ja-Stimmen standen drei Nein-Stimmen (Jürgen Weber, Andreas Ruder und Dieter Beck) bei vier Enthaltungen gegenüber.

Zum Stand der Organisation: Am 21. und 22. Juli 2018 ist eine zentrale Festveranstaltung mit einem historischen Markt und verschiedenen Themenhöfen geplant. Letztere sollen einen Streifzug durch die Geschichte Mahlbergs darstellen. Ein Festbankett wird es im November 2018 geben. Geplant ist auch ein Theaterstück. Angedacht sind ein Jubiläumswein und ein Jubiläumsbier. Ein Internetauftritt und ein Jubiläumslogo sind in Vorbereitung.