Vor allem Linksabbieger müssen am Knotenpunkt von L 103, Carl-Benz- und Nikola-Tesla-Straße derzeit viel Geduld beweisen. Foto: Archiv: Decoux-Kone

Gemeinderäte sollen Bebauungsplan absegnen / Nicht alle Vorschläge können umgesetzt werden

Der Kreisel im Gewerbegebiet DYN  A 5 nimmt die letzte Hürde: Kommende Woche sollen die Gemeinderäte Ettenheim und Mahlberg die Satzung des Bebauungsplans beschließen. Ein Blick in die Vorlagen zeigt: Nicht alle Wünsche werden erfüllt.

Mahlberg/Ettenheim. Bis zum 16. Januar hatten Öffentlichkeit, Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange Zeit, sich im Rahmen der Offenlage zu dem Vorhaben am Knotenpunkt von L 103, Carl-Benz- und Nikola-Tesla-Straße zu äußern. Einwände gegen den Bau an sich gab es – wie zu erwarten – nicht.

Sehnlichst sucht man seit Jahren nach Abhilfe an der Kreuzung, die die Landstraße mit den Gewerbeflächen des DYN A 5 im Süden und Norden verbindet und dementsprechend stark frequentiert ist. Die Verbandsversammlung des interkommunalen Industrieparks, die beiden beteiligten Städte, die Nachbargemeinden und das Regierungspräsidium, alle waren sich einig: Ein Kreisverkehr ist in der Lage, Autos und Lastwagen in die richtigen Bahnen zu lenken und die Unfallgefahr zu minimieren. Besonders wer nach links auf die Landstraße oder von ihr abfahren will, braucht derzeit viel Geduld – und lasse sich nicht selten zu riskanten Abbiegemanövern verleiten.

Doch trotz aller grundsätzlichen Fürsprache für eine Kreisellösung – nicht alle sind zu 100 Prozent zufrieden mit dem Konzept des Büros Fischer aus Freiburg. So vermisst die Gemeinde Kappel-Grafenhausen darin einen Fußgängerüberweg und regte an, einen Zebrastreifen anzulegen. Ein Vorschlag, den die Planer in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium nicht umsetzen wollen. Grund: die "Sicherung des Verkehrsflusses". Fußgänger kämen dank der Querungshilfen im Süden und Osten des künftigen Kreisels, die mit den in alle Himmelsrichtung führenden Geh- und Radwegen verbunden seien, sicheren Schrittes über die L 103.

Großteil der Kosten übernimmt das Land

Auch die IHK Südlicher Oberrhein meldete sich zu Wort. Sie begrüße die Planung, da damit eine "relevante Verbesserung der schwierigen verkehrstechnischen Situation" erreicht werde. Allerdings hakte sie bezüglich der Park-und-Ride-Plätze nach, die dem Kreiselbau zum Opfer fallen. Eine Tatsache, die in der Vergangenheit auch und vor allem die Mahlberger Gemeinderäte umtrieb. Die Planer hatten darauf hingewiesen, dass für Ersatz kein Platz vorhanden und die Fläche ohnehin nicht als offizieller Pendlerparkplatz ausgewiesen sei. Dennoch verspricht man: "Eine Ausweisung an anderer Stelle wird geprüft."

Alles jedoch keine ernsthaften Hinderungsgründe: Geben die Stadtgremien (Mahlberg am Montag, Ettenheim am Dienstag) grünes Licht – das der Verbandsversammlung wäre dann Formsache –, soll zeitnah mit dem Bau begonnen werden. Die Kosten werden mit insgesamt rund 755 000 Euro beziffert. Dabei entfallen entsprechend einer Verkehrszählung nach aktuellem Stand 186 000 Euro auf die Stadt Mahlberg und 174 000 Euro auf den DYN A 5-Zweckverband. Den Rest, 395 000 Euro, soll das Land beisteuern.

INFO

Konzeption

Über den Kreisverkehr hinaus ist im Nordwesten ein Bypass geplant, der eine Zufahrt aus dem Mahlberger Gewerbegebiet auf die L 103 und dann weiter auf die Autobahn ermöglicht. Neben den Verkehrsflächen sind im Zentrum des Plangebiets und jeweils seitlich davon Grünflächen vorgesehen, wo das Oberflächenwasser versickern soll. Der vorhandene Geh- und Radweg wird südlich um den Kreisverkehr herumgeführt. Zur Verbesserung der fußläufigen Verbindung aus dem DYN A 5 ist im Osten des Kreisels eine Querungshilfe über die Landstraße geplant. Der Gehweg soll nach Norden fortgesetzt werden. Zudem soll der Weg aus dem DYN A 5 zum Mahlberger Gewerbegebiet beleuchtet werden.