Der Taubergießen ist eine der Attraktionen, mit denen der Film Lust aufs Verweilen machen soll. Foto: Weißbrod

13 Kommunen werben mit Imagefilm für die Gegend / Europa-Park-Besucher sollen weitere Attraktionen kennenlernen

Mehrere Städte und Gemeinden aus der südlichen Ortenau haben gemeinsam einen Imagefilm in Auftrag gegeben, um für touristische Attraktionen in ihrer Region zu werben. Gestern stellten die Rathauschefs das Projekt in Mahlberg vor.

Mahlberg. In diesem Fall ist die 13 eine Glückszahl. So viele Städte und Gemeinden hatten sich nämlich zusammengeschlossen, um einen Werbefilm mit dem programmatischen Titel "Erlebnisregion zwischen Schwarzwald und Europa-Park – die südliche Ortenau" produzieren zu lassen – und die Region damit ins beste Licht zu rücken. Gerichtet ist der Film vor allem an Europa-Park-Besucher, die motiviert werden sollen, mindestens einen Kurzurlaub dranzuhängen. Zahlreiche Attraktionen und Ausflugsziele in der näheren Region werden Touristen nahegebracht.

Die filmische Reise beginnt in der Rheinebene – unter anderem im Taubergießen, Naturzentrum und Klimawandergarten sowie in der Riedlandschaft und beim Auen-Wildnispfad. Einzelne Gemeinden sind nicht benannt, aber auf einer Kartengrafik finden sich Rust, Kappel-Grafenhausen, Schwanau, Meißenheim und Neuried.

Der zweite Teil führt in die Vorgebirgslandschaft mit Weinbau, Gassen- und Kaiserbergfesten, in Ettenheims Altstadt und den Mahlberger Stadtkern, zur Lahrer Chrysanthema und auf Campingplätze in Seelbach und Friesenheim. Neben diesen Orten sind natürlich auch Ringsheim, Kippenheim, Schuttertal und Friesenheim mit im Film-Bild.

Nach der Initialzündung aus Seelbach erweiterte sich der anfänglich noch kleine Kreis der Werbe-Gemeinden schnell, berichtete Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz, der die Federführung übernommen hatte. Deshalb sei es für den Kappel-Grafenhausener Produzenten Frank Erny seit dem Frühjahr 2015 nicht immer einfach gewesen, alle Gemeindeinteressen unter einen Hut zu bringen. Doch schließlich habe man sich geeinigt, über sämtliche Kirchtürme hinaus zu schauen, mit gemeinsamem roten Faden, aber ohne Proporzdenken. So finden sich im Film nun auch kulturelle Höhepunkte wie Theater, Museen und Konzerte sowie weitere Ausflugsziele von Freiburg und Gengenbach über das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof bis hin zum nahen Elsass mit Riquewihr oder Straßburg.

Meißenheims Bürgermeister Alexander Schröder dankte nicht nur Erny, sondern lobte vor allem "das tolle Ergebnis". Ettenheims Stadtchef Bruno Metz freut sich, dass auch der Europa-Park indirekt mit im Boot sitzt. Der wird nämlich, vom Vorspann abgesehen, den kompletten Werbefilm auch selbst ins Internet stellen – als "Public-Relations-Gigant".

Rusts Bürgermeister Kai- Achim Klare freut sich mit: Die durchschnittliche Verweildauer von Europa-Park-Besuchern mit nur 1,6 Tagen müsse und könne man mit attraktiven Ferienangeboten verlängern. Die habe man ja zu Hauf. Auch Seelbachs Bürgermeister Thomas Schäfer will den Tourismus weiter voranbringen. Er kann sich vorstellen, dass man im Film-Gemeindeverbund künftig noch weitere Werbeprojekte in der südlichen Ortenau gemeinsam angeht.

11 000 Euro hat der touristische Werbefilm gekostet, also weniger als 1000 Euro pro Gemeinde. Dahinter stecken 80 Drehstunden, 360 Minuten Rohmaterial und mehr als 100 Stunden für den Schnitt, bis die angepeilten sechs Minuten Länge herauskamen. Im Preis ist eine noch zu erstellende französische Synchronfassung schon drin – eine englische wird in Erwägung gezogen. Demnächst wird der gemeinsame Film auf den Internetseiten sämtlicher beteiligter Gemeinden zu sehen sein.