Einmal mehr war das Interesse an dem Maisfeldtag in Orschweier groß. Foto: Decoux-Kone

Ämter raten zu Abwechslung auf den Äckern / 160 Teilnehmer bei Maisfeldtag

Orschweier (mm). Trotz Regen und kräftigem Wind haben es sich rund 160 Landwirte aus dem Ortenaukreis und dem Landkreis Emmendingen nicht nehmen lassen, den jährlichen Maisfeldtag auf dem Versuchsgelände des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg am Orschweierer Ortsrand zu besuchen. Dabei stand der verstärkt wieder aufgetauchte Maiswurzelbohrer als gefährlicher Schädling im Mittelpunkt des Interesses. Mit von der Partie waren auch Martin Schreiner, Dezernent für den ländlichen Raum in der Ortenau, und Reinhard Schulze als Sachgebietsleiter für landwirtschaftliche Produktion.

Zum Einstieg hatten die Landwirte in mehreren Gruppen stundenlang zahlreiche Mais-Einzelparzellen abzulaufen, auf dem Gelände von Martin Anselm, der die technischen Anbau- und Pflegearbeiten übernimmt. Sortenversuche samt Varianten bei Düngung, Unkrautbekämpfung mit Herbiziden und Schädlingsbekämpfungsmitteln geben Aufschluss, was womit am besten wächst. Die Pflanzenproduktionsberater der beiden Landratsämter, Volker Heitz und Thomas Könninger samt Vorgänger Helmut Häs, erläuterten direkt an den Parzellen, welche Erfolge damit erzielt wurden.

Später berichtete Landwirtschaftsdirektor Klaus Mastel vom Freiburger Regierungspräsidium l über den aktuellen Stand in Sachen Maiswurzelbohrer. Dieser, in den vergangenen fünf Jahren erfolgreich bekämpft, sei nun wieder vermehrt in den aufgestellten Hormonfallen festgestellt worden. Stellenweise sei sogar das bis zu Fünffache der vorjährigen Käfermenge gezählt worden. Mastel: "Die vermehren sich an einigen Standorten überdurchschnittlich."

Darum schrillen schon jetzt auf den Ämtern die Alarmglocken. Dringend wird empfohlen, freiwillig Fruchtfolgen einzuhalten, also mindestens jedes dritte Jahr auf Maisfeldern etwas anderes zu pflanzen, um den Maiswurzelbohrer quasi auszuhungern. Insektizide zur umweltverträglichen Bekämpfung seien noch immer nicht in Sicht.

Dieses Jahr steht der Mais noch gut. Dessen Verkaufspreise sinken jedoch gerade, berichtete Vermarktungs- Chef Franz Utz von der Karlsruher Zentralgenossenschaft. Der Dollarkurs steige, Russland habe eine gute Ernte – das hat globale Auswirkungen. 180 Euro pro Tonne Mais wie im Vorjahr seien wohl nicht mehr zu erzielen. Utz’ Rat: "Schnell ernten!"