Der Mahlberger Gemeinderat fürchtet lange Bauzeiten und die Behinderungen für das Gewerbe, die damit einhergehen würden.. Foto: Vichra

Kanalsanierung und Erneuerung der Wasserversorgung käme Mahlberg teuer zu stehen

Die Kreisstraße in Mahlberg erhält Ende 2018 eine neue Fahrbahndecke. In diesem Zuge soll die Stadt die Kanalisation sanieren und die Wasserversorgung erneuern. Der Gemeinderat hat jedoch einige Bedenken vertagte die Entscheidung.

Mahlberg. Befürchtet werden hohe Kosten, lange Bauzeiten, Sperrungen mit Problemen für Einzelhändler und Gewerbetreibende.

Als Grundlage für die Diskussion hat die Stadt das Büro Zink Ingenieure beauftragt, die Wasserleitung und Kanalisation vom nördlichen bis zum südlichen Kreisel der Kreisstraße zu untersuchen. Die Wasserversorgungsleitungen seien Anfang des 20. Jahrhunderts verlegt worden. Das Material der Leitungen sei unbekannt, mit vermehrten Rohrbrüchen sei zu rechnen. Eine hydraulische Prüfung ergab zudem, dass der Durchmesser der Wasserversorgungsleistungen "teilweise nicht ausreichend" sei. Johannes Sackmann und Felix Holz vom Büro Zink empfahlen, die Wasserversorgungsleitungen komplett zu erneuern.

Die Kanalisation ist bis auf einen kleinen Abschnitt im Trennsystem angelegt. Es liegen Bilder von einer Untersuchung des Regenwasserkanals vor, die teilweise undichte Rohrverbindungen, Hohlräume und Fehlanschlüsse aufzeigen, sodass Fäkalien im Regenwasserkanal zu finden sind. Die Experten bescheinigen dem Regenwasserkanal einen "schlechten Allgemeinzustand". Es steht aber noch eine abschließende Untersuchung aus. Über den Zustand einiger Kanäle und der Hausanschlussleitungen fehlen noch Ergebnisse. Beim Schmutzwasserkanal bestehe die Gefahr von Undichtigkeiten an den Muffenverbindungen, außerdem trete "Fremdwasser" in den Kanal ein.

Drei Varianten der Verbesserung schlugen die Ingenieure vor. Am wenigsten Aufwand würde die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen aus dem Generalentwässerungsplan und die Erneuerung Wasserversorgung bedeuten. Das würde mit rund 870 000 Euro zu Buche schlagen. Die Bauzeit würde rund acht Monate betragen. Bei der zweiten Variante, von den Experten favorisiert, käme die Kanalsanierung und Erneuerung dazu. Zur Sanierung des Schmutzwasserkanals würde dann eine "neue Haut" von innen eingebracht. Die Kosten beziffern die Ingenieure auf fast 2,8 Millionen Euro bei einer Bauzeit von 24 Monaten. Die komplette Erneuerung aller Systeme koste fast 3,2 Millionen Euro. Dann würde 30 Monate gebaut.

Lösungen für das Gewerbe sind gefragt

"Schwer verdaubare Kost", resümierte Bürgermeister Dietmar Benz (CDU) das Ergebnis. Aufgrund der Enge in dem Bereich käme die Stadt nicht um Vollsperrungen herum. Abschnittsbildung sei eine Möglichkeit, meinte Sackmann. Der Bürgermeister überlegte, das "Inliner"-Verfahren zu verschieben und vor der Erneuerung der Fahrbahndecke die dafür notwendigen Baumaßnahmen am offenen Graben ausführen zu lassen. Einige Stadträte präferierten die große Maßnahme, allerdings mit entsprechenden Lösungen für die Gewerbetreibenden. Ohne Aufnahme von Fremdmittel lasse sich die komplette Lösung wohl nicht stemmen, meinte Benz.

Letztlich vertagte der Rat die Entscheidung. Zuerst möchte er noch die Überprüfung der Hausanschlüsse abwarten und Lösungen für eine Optimierung und Abschnittsbildung suchen.