Die Fachgruppenleiter blicken mit viel Vorfreude auf das große Jubiläum im kommenden Jahr. Anlass der Feierlichkeiten ist der Besuch von Friedrich II. auf der Mahlberger Burg im Jahr 1218. Der Banner, der dem Fest einen hohen Wiedererkennungswert geben soll, zeigt den Stauferkönig mit seiner Gemahlin. Foto: Decoux-Kone

Konzept für Festwochenende und Bankett vorgestellt / Kosten von rund 132 000 Euro

Das Konzept steht, jetzt geht’s ins Detail: In weniger als einem Jahr feiert Mahlberg mit einem Festwochenende sein Stadtjubiläum, im November folgt ein Bankett. Zur großen Freude der Verantwortlichen ist das Engagement in der Stadt enorm.

Mahlberg. 500 Ehrenamtliche schreiben, nähen und organisieren – alles um der 800-Jahr-Feier einen würdigen Rahmen zu verleihen und ihre Stadt in bestem Licht zu präsentieren. Eine stolze Zahl, wie aus dem anerkennenden Nicken der Gemeinderäte herauszulesen war. Am Montagabend stellten die sechs Fachgruppenleiter, bei denen die Organisationsfäden zusammenlaufen, dem Gremium das Konzept vor.

> Termine und Orte: Das Jubiläumsjahr wird  von zwei großen Veranstaltungen geprägt sein: das Festwochenende am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Juli, sowie das Festbankett am 23. November. Allerdings, darauf wies Bürgermeister Dietmar Benz erneut hin, wird das Stadtfest den 800-Jahr-Feierlichkeiten zum Opfer fallen: "Alles in einem Jahr bekämen wir nicht gestemmt." Der Festbereich im Juli erstreckt sich über die Kirchstraße (teilweise), die Unterburgstraße, die Karl-Kromer-Straße, die Stauferstraße (teilweise), das Schlossareal und den Rathausplatz. Das Festbankett geht in der Stadthalle über die Bühne.

> Broschüre: Fachgruppe eins hat ihr Soll erfüllt: Die Jubiläumsbroschüre, die die Geschichte der Stadt beleuchtet, ist so gut wie geschrieben. Und das obwohl aus den avisierten 72 Seiten am Ende 96 wurden. Das Werk, das im Ettenheimer Medienhaus Barth gedruckt wird, soll ab dem Frühjahr zu haben sein. Die Kosten belaufen sich auf gut 25 000 Euro, der Einzelverkaufspreis soll unter zehn Euro liegen.

> Logistik: Rund 2000 Parkplätze sollen rund um Mahlberg ausgewiesen werden. Ein Großteil davon auf städtischen Grundstücken, parallel dazu wird eruiert, welche Privatflächen genutzt werden können und dürfen. Um einen reibungslosen Festverlauf zu garantieren, ist vorgesehen, die K 5345 von Freitag, 20. Juli, 8 Uhr, bis Montag, 23. Juli, 22 Uhr, voll zu sperren und zwar im Bereich zwischen nördlichem und südlichem Kreisverkehr. Darüber hinaus sollen die Karl-Kromer-Straße und der anschließende erste Teil der Stauferstraße wegen Auf- und Abbaus von Donnerstag bis Dienstag nicht befahrbar sein.

> Öffentlichkeitsarbeit: Geworben wird mit Bannern (sieben Stück), Plakaten (175), Flyern (90 000), Internet sowie Anzeigen in Presse und Radio. Auch Jubiläumsbriefpapier und -wein – 2500 Flaschen Weißburgunder der WG Kippenheim-Mahlberg sollen es sein – ist schon gedruckt beziehungsweise wird noch abgefüllt. Ob auch ein spezielles Bier gebraut wird, steht noch nicht fest. Sicher ist, dass mit "G’schichte üs Mohlburg", die ab August monatlich im Mitteilungsblatt erscheinen, ein "Countdown" heruntergezählt wird. Die Kosten werden mit 17 000 Euro beziffert, ein Film aus dem Erny-Studio soll mit weiteren 3900 Euro zu Buche schlagen.

> Programm: Beim Festwochenende wird auf dem Schlossareal das Leben um 1218 gezeigt, während der Rathausplatz Schauplatz für mittelalterliches Handwerk und Handel ist. Die Kosten für Darsteller und Marktteilnehmer werden mit 24 000 Euro beziffert. Zudem gibt es im Festbereich drei Bühnen (Burg, Stockbrunnen, Museum), auf denen die Besucher verschiedene Programmpunkte erwarten. Für die Bewirtung sorgen Mahlberger Vereine und Institutionen. Ziel ist, mindestens 1000 Plätze in Lauben und Buden anzubieten. Beim Festbankett im November soll Kreisarchivar Cornelius Gorka eine Ansprache halten und mit Laiendarstellern ein Theaterstück aus der Feder von Eberhard Busch aus Staufen gezeigt werden (Kosten: 10 000 Euro).

> Finanzierung: Ursprünglich hatte der Gemeinderat Mittel in Höhe von rund 70 000 Euro, verteilt auf die Haushaltsjahre 2016, 2017 und 2018, abgesegnet. Mittlerweile wurde die Rechnung deutlich nach oben korrigiert – auf 132 000 Euro. Von einer Kostenexplosion will Rathauschef Benz aber nichts wissen: "Wir haben bereits eine Förderzusage von der Regionalstiftung der Sparkasse in Höhe von 30 000 Euro." Auch die Volksbank habe Unterstützung signalisiert. Weiter bestehe für örtliche Unternehmen die Möglichkeit, sich für einen Festbetrag von 500 Euro auf Homepage, Speiskarten und einer Sponsorenwand zu verewigen. So sollen laut Benz mindestens 10 000 Euro zusammenkommen. Weil sich Wein, Film und Broschüre über den Verkauf selbst refinanzieren sollen, rechnet Benz am Ende mit Kosten für die Stadt von rund 50 000 Euro.

INFO

Das wird gefeiert

Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung Mahlbergs geht auf das Jahr 1218 zurück. Damals besuchte der Stauferkönig und spätere deutsche Kaiser Friedrich II. die Mahlberger Burg. Ursprünglich hatte man gemutmaßt, dass Mahlberg im Jahr 1223 die Stadt- und Marktrechte verliehen bekam. Weil das aber nicht gesichert nachgewiesen werden konnte, feiert man 800 Jahre urkundliche Erwähnung. Die datiert auf den 23. November 1218, genau 800 Jahre später findet das Festbankett statt.