Die Schiedsrichter beobachteten jeden Handgriff. Selbst der kleinste Fehler der Feuerwehrmänner wurde notiert. Foto: Decoux-Kone Foto: Lahrer Zeitung

Teilnehmerrekord bei spannendem Wettbewerb in Orschweier

Von Michael Masson

Mahlberg-Orschweier. Bei den Leistungswettkämpfen der Ortenauer Feuerwehren wurde am Samstag ein neuer Teilnehmerrekord erzielt: 41 Gruppen aus dem Ortenaukreis, dazu zwei aus dem württembergischen Hohenlohekreis, waren angetreten, um bronzene, silberne oder goldene Leistungsabzeichen zu erringen.

Dazu hatte die ausrichtende Mahlberger Feuerwehr im Stadtteil Orschweier drei Wettkampfbahnen rund um die Mehrzweckhalle vorbereitet, auf denen Löschangriffe simuliert wurden, zusätzlich für Gold auch eine Menschenrettung aus einem Unfallfahrzeug als "technische Hilfeleistung". Ab 7.15 Uhr rollten Feuerwehrfahrzeuge nach einem ausgeklügelten Zeitplan an, deren Besatzungen demonstrierten, was sie monatelang intensiv geprobt hatten. Zahlreiche Zuschauer verfolgten, wie im perfekten Zusammenspiel von Angriffs-, Wasser- und Schlauchtrupps eine Wasserversorgung aufgebaut wird, um einen Brand zu löschen.

Bei den Wettbewerben demonstrierten die Feuerwehrkräfte ihre Leistungsstärke, mitsamt zwölf Frauen, darunter Juliane Kollmer aus Lahr-Sulz sogar als leitende Gruppenführerin.

Während die Zuschauer, unter ihnen zahlreiche Kinder, das beeindruckende Geschehen mit Staunen verfolgten, achteten zwei Dutzend strenge Schiedsrichter auf jeden noch so kleinen Fehler, oder gar eine Zeitüberschreitung. Kommandos und Meldungen nicht korrekt weitergegeben? Spezialknoten zum Hochziehen von Gerätschaften nicht vorschriftsgemäß angelegt? Menschenrettung über Steckleiter mit falschen Griffen? All dies wurde notiert. Kreisbrandmeister Reinhard Kirr als Chef der Ortenauer Gemeinde- und Werkfeuerwehren betont, dass die Leistungsabzeichen hart erkämpft werden müssen. Das zeigte sich auch, als einige Gruppen ihre zweite Chance nutzen durften, doch noch Fehler wett zu machen.

Die Wettkampf-Anforderungen seien keine Spielerei, erklärte Kirr. Hier handele es sich um "reale Einsatzanforderungen in Standardsituationen". Das sind etwa 80 Prozent, dazu kommen im Alltag noch etwa Flächenbrände oder Hochwassereinsätze. Dass bei den Wettkämpfen auch bewertet wird, ob Löschfahrzeuge oder Einsatzstiefel geputzt sind, gehört in die Rubrik Disziplin.

Kurz vor 19 Uhr wurde es trotz Regens eng auf dem Schulhof neben der Stadthalle. Kreisbrandmeister Reinhard Kirr dankte dem Mahlberger Feuerwehrkommandanten Rolf Ackermann samt seinem Team für eine "perfekte Organisation", ebenso Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz für "hervorragende Bedingungen". Kirr verkündete schließlich die Ergebnisse: Alle Gruppen hatten bestanden. Bei Bronze hatte die Meißenheimer Wehr mit null Fehlerpunkten die Nase vorn, bei Silber die aus Kappelrodeck, bei Gold Gruppe II aus Sasbach/Sasbachwalden. Neun Männer der Mahlberger Feuerwehr hatten ebenfalls das goldene Leistungsabzeichen errungen.