Gemeinsamer Gesang beim Abschiedsgottesdienst in der Hugsweierer Kirche (von links): Gerd Deusch, Vorsitzender des Ältestenrats der Kirchengemeinde Langenwinkel, Dekan Rainer Becker, Pfarrer Jürgen Barth und Walter Sexauer, Vorsitzender des Kirchengemeinderats Hugsweier Foto: Arbandt Foto: Lahrer Zeitung

Festgottesdienst: Pfarrer Jürgen Barth wird in Hugsweier verabschiedet / Gemeindemitglieder danken mit Liedern und Geschenken

Pfarrer Jürgen Barth ist nach fünfjährigem Wirken in Hugsweier und Langenwinkel von beiden Kirchengemeinden verabschiedet worden. Dabei wurde er in den höchsten Tönen gelobt.

Hugsweier. Dekan Rainer Becker, Pfarrer Jürgen Barth und die Kirchenältesten beider Stadtteile zogen unter Posaunenklängen in die voll besetzten Hugsweierer Kirche ein. Der Vorsitzende des Hugsweierer Kirchengemeinderats, Walter Sexauer, begrüßte alle und machte deutlich, dass auch bei diesem Abschiedsgottesdienst das Wort Gottes im Mittelpunkt stehen werde.

An diesem besonderen Gottesdienst haben zahlreiche Vereine, Gruppen und Gliederungen der Kirchengemeinde Hugsweier mitgewirkt. Den Anfang machte der Kindergarten "Farbklecks" mit einem Liedvortrag, ehe die Konfirmanden die Lichter am Altar entzündeten. Die Flötengruppe "Pfifferlinge" unter der Leitung von Ina Hetzinger trug die Weise "Be still, my soul" von Sibelius vor. Danach war der zahlenmäßig kleine, aber noch sehr leistungsfähige MGV "Sängerbund-Eintracht" mit dem Lied "O, welch ein Morgen" an der Reihe, wobei sich Chorleiter Reiner A. Kammerer als brillanter Solosänger hervortat.

Seiner Predigt über ein Pauluswort stellte Jürgen Barth einen kleinen Rückblick in launigen Worten über die Anfänge seiner Tätigkeit in den Lahrer Stadtteilen voran. Zwei Mühlburger Gemeindeglieder aus seiner früheren Karlsruher Stadtgemeinde hätten seinen neue Wirkungsstätte zwischen einer wunderbaren Oase und einer Einöde verortet. So unterschiedlich könnten Einschätzungen sein; er aber habe sich "in dieser herrlichen Gegend ausgesprochen wohl gefühlt". Der begnadete Prediger, der 2002 für die beste Weihnachtspredigt von einem internationalen Gremium ausgezeichnet worden war, referierte dann über die Begriffe Erkenntnis und Erfahrung. Am Ende stand die Aussage, nicht der Abschied des Pfarrers sei wichtig, sondern, dass Jesus Christus "in unserem Dorf wohnt".

Dekan Rainer Becker verabschiedete danach Barth mit herzlichen Worten und ging auf Stationen von dessen Wirken ein. "Sie waren ein Segen für die Gemeinden und wir alle werden Sie sehr vermissen", so der Dekan. Anschließend segnete er Pfarrer Barth und Ehefrau Brunhild, die mit der Familie stets eine große Stütze für den Seelsorger war.

Im weiteren Verlauf gab es noch beeindruckende Auftritte des von Irmgard Schaal geleiteten Kirchenchors und des mit großem Beifall bedachten Posaunenchors unter der Leitung von Roman Schieni, ehe der gemeinsam gesungene Choral "Großer Gott, wir loben dich" den stimmungsvollen Gottesdienst beschloss.

Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus nahmen weit über ein Dutzend Redner Abschied von dem populären Seelsorger. Unter anderem die beiden Vorsitzenden des Kirchengemeinderats von Hugsweier und Langenwinkel, Walter Sexauer und Gerd Deusch, Ortsvorsteher Hansjakob Schweickhardt und Ortsvorsteherin Annerose Deusch. Auch Studienkollegen wie der ehemalige Hugsweierer Pfarrer Eckhardt Kühner und ein Kollege aus der Schweiz, Organist Martin Groß, die Leiterin des Kindergartens "Farbklecks", Sabine Stolz, Pfarrer I. R. Martin Schaal aus Seelbach, Brigitte Kessler für die katholische Gemeinde sowie Vertreter der einzelnen Gruppierungen der Kirchengemeinden und Vereine verabschiedeten den beliebten Seelsorger mit sehr freundlichen Worten und originellen Geschenken. Der Kirchenchor sang zu guter Letzt die umgetextete Weise "Bis wir uns wiedersehen" und traf damit genau die Stimmungslage der Besucher.

Pfarrer Barth bedankte sich auch im Namen seiner Familie für den grandiosen Abschied. Den Versammelten empfahl er, auch einen neuen Pfarrer oder eine neue Pfarrerin mit offenen Armen aufzunehmen. Er selbst wird wieder nach Karlsruhe ziehen.