Rote Weste und blaue Krawatte gehören zum neuen Erscheinungsbild des Musikvereins Sulz. Foto: Haid

Nach 40 Jahren verabschiedet der Musikverein Sulz seine ehemalige Vereinskleidung

Die alte Uniform des Sulzer Musikvereins hat viel geleistet: 40 Jahre zierte sie die Musiker und erlebte rund 1000 Auftritte in Sulz, der Region und im Ausland. Beim Frühjahrskonzert hat das Orchester nun sein neues Outfit präsentiert.

Sulz. Bevor es jedoch soweit war, haben die Sulzer ihre alte Montur in der Sulzberghalle gebührend verabschiedet. Im ersten Teil des Konzerts holten die Musiker unter Leitung von Sven Bitterer nochmals ihre grünen Jacken und rostroten Westen aus dem Schrank und gingen auf eine musikalische Reise durch die vergangenen 40 Jahre.

1976 reiste die nun ehemalige Uniform mit den Sulzern nach Südtirol. Michael Geisler komponierte mit "Terra di Montagne" eine kraftvolle Hommage an die Tiroler Berge. Drei Jahre später ging es für den Musikverein in Lahrs Partnerstadt Dole. In "Französische Rhapsodie" sind französische Lieder zusammengefasst, die Melancholie und sprühende Lebensfreude des Nachbarlandes darstellen.

Erfahrung mit einer Blumenschau machte der Musikverein bereits 1982, als er bei der "Floriade", einer internationale Gartenschau in den Niederlanden, auftrat. Der holländische Komponist Jacob de Haan komponierte "Free World Fantasy". Unter dem Stephansdom in Wien musizierten die Sulzer 1984. Mit "Wiener Praterleben" entführten die Musiker deshalb nun im Dreivierteltakt in Österreichs Hauptstadt.

"Böhmische Träume" komponierte Walter Lobnig, der Kapellmeister der Trachtenkapelle Griffen, bei der die Sulzer zu Gast waren. 2011 besuchte der Verein befreundete Musiker in Kelkheim. An die Reise erinnerten sie mit dem "Hessen-Marsch".

Im zweiten Teil saß das Orchester mit blauer Jacke, roter Weste, schwarzer Hose und blauer Krawatte auf der Bühne. Ehrgeizige Reiseziele hat sich der Verein vorgenommen: So soll es 2020 auf geheime Mission nach England mit Dirigent Bitterer als "Agent 008" gehen. Mit "James Bond 007" stimmten die Musiker schon mal drauf ein.

Ein weiteres Ziel ist die Karibik 2025: "Caribbean Clipper" holte dasheitere Südseegefühl in die Halle. Italien ist 2030 geplant: Ines Schwendemann an der Trompete gab mit "Come back to Sorrento" das Ziel an. 2035 geht es mit "Toto – Greatest Hits" in die USA. 2040 ist eine Safari geplant, musikalisch waren die Sulzer mit "African Symphony" deshalb jetzt schon auf dem Kontinent. Auch Italien hat es ihnen angetan: 2045 steht es mit "Italo Oldies" erneut auf dem nicht ganz ernst gemeinten Reiseplan.

Die Reise in Vergangenheit und Zukunft hat den Zuhörern gefallen. Das Programm kam an und wurde mit viel Applaus belohnt. Dazu hat neben dem gut aufgelegten Orchester und der Freude an der neuen Uniform auch das Moderatoren-Duo mit Ines Schwendemann und Maurin Benz beigetragen.

Eröffnet wurde der Abend von acht jungen Musikern des Vororchesters, das mit "Freude schöner Götterfunken begann und einen Rock’n’Roll aufs Parkett legten. Das Jugendorchester begeisterte mit "Pavane in Blue", Star-Wars-Melodien und der Filmmusik von "Pirates of the Caribbean". Beide Formationen unter der Leitung von Hans Burg gaben Zugaben.